2008/08/19

Gregory Palisade 80

und wieder ein beitrag für die kategorie: spielkindüberlegt, gekauft, getestet, für gut befunden. diesmal ein rucksack. besser gesagt ein trekkingrucksack. bis dato hatte ich einen grossen hayler-rucksack. nichts übermässig abgefahrenes, aber gross (90l) und recht unauffällige erscheinung. nun rutschten aber immer öfter die wesentlichen riemen durch die laschen - altersbedingt zu glatt geworden. einige der kunstoffteile musste ich sowieso auswechseln, so manche öse oder naht hatte auch schon aufgegeben. ein neuer könnte ja mal ins auge gefasst werden.

doch wie stellt mans an? zu den einschlägigen lokalen händlern und sich auf gut glück was verkaufen lassen. am besten bin ich bei solchen anschaffungen bisher immer mit einer liste von unbedingt zu erfüllenden eigenschaften vorgegangen. dann gabs noch den teil mit nice-2-have-argumenten. dahin konnte dann alles verschoben werden, was einen so beim stöbern begegnet. durch das grosse volumen des vorgängers hatte ich es schätzen gelernt dahingehend nicht limitiert zu sein. wurde ja auch oft genug ausgenutzt. unbedingt besser sollte das tragsystem ausfallen, hatte ich doch schon so manches mal die 30-kilo-grenze erreicht. insbesondere beim reiseabschliessenden plattenkaufen ist das recht schnell passiert. im letzten herbst hatte ich einige modelle (u.a. von bach, bergans, gregory) in die nähere auswahl gefasst. bach und bergans waren mir dann doch etwas zu schwer, bzw. unglücklich von der stauraumteilung, der gregory wurde immer wahrscheinlicher. ich bin nicht der typ der mit knallbunten sachen durch die gegen tobt (ausser gelbe t-shirts/kapuzenjacken vielleicht) - so unauffällig wie möglich sollte er wenn möglich auch sein. zu dem zeitpunkt gab es noch den 2007er Gregory Palisade in teracottarot und olivgrün und vier verschiedenen grössen. ich war kurz davor mich zu entschliessen, als ich erst noch die da entdeckte LT-variante anschauen wollte. eigengewicht spielt ja beim längeren tragen eine nicht unwesentliche rolle. nachdem ich aber die unterschiede als nicht so giagntisch ausmachen konnte und lieber den augenscheinlich robusteren Palisade gewählt hätte, gab es diesen schon kaum noch, bzw. nicht mehr in der gewünschten grösse/farbe.



auf der hersteller-homepage war allerdings schon das 2008er modell angekündigt und dieser versprach noch einige verbesserungen gegenüber dem vorgänger. zwar leider nicht mehr in oliv - in sanftem blau stattdessen - und drei grössen erhältlich. da keine neuen konkurenten in erscheinung traten blieb bloss noch das gute stück ein paar mal zu begutachten, einige stunden im laden probezutragen - mit möglichst viel zuladung. nach einigem probieren hatte sich dann die kombination rucksack in L - schultergurte in M als perfekt passend herausgestellt, spielraum der einem wohl nicht von allen herstellern eingeräumt wird. der günstige dollarkurs hat dann auch noch für einen erfreulichen preis gesorgt.



zu den details. der boden aus tarpaulin lädt geradezu ein, das beladene teil schwungvoll abzusetzen, übelgenommen wird einem das nicht. der hüftgurt ist schon kaum mehr als gurt zu bezeichnen - eine recht starre konstruktion, die sich allerdings in fünf neigungswinkeln wunderbar situation und körper anpassen lässt. die schultergurte haben neben der erwähnten möglichkeit, verschiedene grössen zu wählen, zwei einstellhöhen. nicht viel mag man jetzt denken, aber wer zeit mitbringt muss nach dem kauf diese einstellung in den seltensten fällen nochmal ändern. manchmal vermisse ich die seitenbalgtaschen wie bei meinen hayler, das hauptfach lässt sich dafür auch über die fronttasche erreichen. das innenliegende gestell ist im wesentlichen sichtbar, was nicht stört - lediglich die schraubenköpfe dieser kontruktion habe ich vorsichtshalber entgratet, damit diese nirgends scheuern. die abtrennung vom schlafsackfach ist mit den einhängelaschen zwar gewöhnungsbedürftig, anders als in der odoo.tv-review würde ich die offene ausführung aber durchaus als vorteil werten. so passt z.b. ein stativ eben locker in den rucksack. wer wasserdichte kleidungssäcke nutzt, merkt ebenfalls keinen nachteil. ein weiteres angenehmes detail ist, das das deckelteil als gürteltasche genutzt werden kann - und dies wurde nicht nur halbherzig umgesetzt, es funktioniert wirklich recht gut. ob die wasserdichten reisverschlüsse irgendwann porös werden oder welche schnallen als erstes brechen? zur qualität lässt sich im moment nur sagen, dass man von gregory kaum weniger erwarten sollte, schwachstellen zeigen sich aber sowieso erst nach längerem gebrauch. einzig die recht hell gepolsterte rückenpartie wird wohl bald erste spuren bekommen. abzuwarten ist, ob die in der unteren partie eingearbeiteten polsterelemente an ort und stelle bleiben, bzw. die kantenabschlüsse verschleissen. gefreut habe ich mich neben der flaschentasche auch über die am hüftgurt angebrachten kleinen netztaschen.

gregory empfiehlt den hüftgurt beim fliegen nicht nach hinten zu biegen. wer also ganz grosse angst vor den ruppigen flughafenmitarbeitern hat kommt entweder ums abschrauben nicht herum, oder packt noch etwas dazwischen - ein transportsack zum fliegen setze ich jetzt mal vorraus. dank der gefühlten tausend kompressionsriemen lässt sich auch ein nur zu einem drittel bepackter rucksack ordentlich packen. ein mitgeliefertes raincover wäre schön, mein vorhandenes passt aber auch.

die ergonomie ist absolut empfehlenswert, man hat nicht das gefühl überflüssigen schnickschnack mit sich herumzutragen. überhaupt macht dieser rucksack sogar richtiggehend freude, egal ob sperriges oder schweres zu transportieren ist. bis jetzt lässt sich erstmal nicht viel mehr sagen. da ich bei einem trekkingrucksack funktion über design und farbe setze, fällt der gesamteindruck doch sehr gut aus.

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