2008/09/05

neukölln und seine ungebetenen gäste

eigentlich hätt ich das ja fast wieder verdaddelt. aber wenn man fleissig anderer leute blog liest ist das mitunter besser als jeder terminkalender. also aufs rad geschwungen und ne kleine ehrenrunde rüber nach neukölln gedreht. schon in deutlicher entfernung zur ecke hermannstr./boddinstr. war die ein oder andere wanne am cruisen oder rumstehen. bin dann zunächst ne runde um den block gefahren, ca. 100 ordnungshüter nebst fuhrpark, zunächst noch recht entspannt. die boddinstrasse war halt abgesperrt, die trullas wohl schon beim kaffeekränzchen in der vhs. an der ecke gabs dann redebeiträge - mal mehr und mal weniger gut zu verstehen. nach deren ende krächzte sich die anlage von balkon gegenüber leider zu tode, schade - musik hält die leute immer bei laune. und an ort und stelle. daher war´s nicht verwunderlich, dass sich die ca. 200 mann starke protestgruppe nach und nach zerkrümelte. die grünen verteilten noch einige flyer und standen für kurze gespräche parat. ein paar obstler von der apfelfront versuchten immer wieder mal den lautstärkepegel anzuheben.


zwischendrin gabs mal ein bissl gerangel ein paar ecken weiter - so richtig geblickt habe ich das aber nicht. wie am ende, als die von der rnf die boddinstrasse etwas überhastet verlassen mussten. einigermassen brauchbares zu denen steht hier und hier. stress oder nicht stress - darum gehts mir jetzt hier mal nicht. das war immer so und wird immer so sein. viel wichtiger erscheint mir, dass die in neukölln lebenden leute erreicht werden. nun standen wir ja alle etwas im wege, so auf einer kompletten strassenseite. und damit auch vielen anwohnern auf dem heimweg im weg. und da war es schon erstaunlich, dass nicht wenige gefragt haben um was es denn hier ginge. oder begierig die flyer der grünen schnappten. ich will hier nicht rumunken, aber ich könnte mir vorstellen, dass es mit nem statement im netz nicht getan ist, die kiddies und deren familien zu erreichen. da muss man schon in die sportlokale. oder zu den bäckern und kiosken. und vor allem - den leuten das gefühl geben, das hier sei ihr stadtbezirk, ihr viertel, ihr kiez. weniger um einen anspruch darauf zu entwickeln, sondern vielmehr die möglichkeit zu geben, stolz auf ihre strassen zu sein. sie einbeziehen in die entwicklungen im kiez. "wenn mir etwas ans herz gewachsen ist, achte ich darauf." klingt banal, mag sein sogar etwas arrogant banal. ich kann die bezirksverordneten und lokalpolitiker in neukölln nicht einschätzen, aber wenn ihr´s ernst meint mit politik und dem sich-in-den-dienst-der-menschen-stellen, dann gibts irgendwie gerade nur eins: get your boots on the ground! sonst werden bald wieder andere stiefel auf euren strassen marschieren. und der stress wird mitkommen und es wird sein wie immer, wahrscheinlich sogar schlimmer aber bestimmt nicht besser. also seht zu dass die schliessung des flughafens tempelhof den nordneuköllnern etwas bringt.

1 Kommentar:

Lainix hat gesagt…

sehr nett, da wollte ich auch hin, vielleicht das nächste mal?