2008/12/24

alles zu


leere strassen. regenfäden, schaufenster preisen feuerwerk und haben "heute geschlossen". eingezogene köpfe. beutel, tüten und pakete unter den armen verschwinden sie in hauseingängen und u-bahn-stationen. den kopf voller verhaltensmustern. nur die kinder, die sind heute hippeliger. auf dem balkon raucht einer, schaut auf die nassglänzenden strassenbahnschinen während im hintergrund der fernseher läuft. es stehen keine lkw in den industriegebieten. und die weihnachtsbeleuchtung wurde schon vor stunden nicht mehr angesehen. unter den rädern die ränder der strassen. die mit dem dreck, da wo sonst autos parken oder ausgeladen wird.

du siehst sie schon von weitem, wie sie innehaltend irgendwo zwischen dem bisschen strebsamkeit innehalten. und wenn du dicht an ihnen vorbeifährst kannst du ihre gesichter sehen. eine mischung aus festellung schon wieder ein jahr vorüberziehen gesehen zu haben und der erkenntnis das auch diese stunden bald vorbei sein werden. sie müssen jetzt nur noch bis nachher ausharren. bis wieder irgendwo leben einkehrt. heute wird ihnen niemand das aufsuchen von bahnhofsbänken verübeln. ein paar stunden werden sie in ruhe gelassen. ignoriert. weil doch weihnachten ist. aber die die immer noch draussen in den strassen nach einer offenen tür, einem nicht herabgelassenen rolltor eines supermarktes oder einer nicht ganz so zugigen hauseinfahrt suchen, die werden noch ein paar mal innehalten heute abend. mit den augen die warm leuchtenden fenster anschauen, den kumpel wind und bruder regen fluchend begrüssen wie so oft. wenigstens die beiden, werden sie denken, wenigstens die beiden sind geblieben.