2008/07/22

allet sommerlocher

es ehrt ihn, den ollen tanith. hat sich doch tapfer durch einen dieser üblichen post-loveparade-schmonzetten-schreib-ergüsse gearbeitet. ick kann das nich mehr. der fuffzichste aufguss von was auch immer. is wie mit grünem tee. irgendwann is der halt ausgelutscht; zwei-, drei- vielleicht auch viermal mag das gehn aber dann - wegkippen. aber was soll man sich aufregen über schreiber(innen) die wahrscheinlich in ihrer tristen münchener schickeria-umwelt aufwachsen und nie den letzten track mitbekommen haben. nie die halbe nacht durch die stadt geirrt sind, bis endlich der dunkle, wenns gut lief nicht nasse keller erreicht war wo eine selbstzusammengeschraubte pa ordentlich dampf gemacht hat. der/die nie am nächsten mittag die zwei zentimeter schweiss und atemkondensat auf dem kalten betonboden bemerkt hat. der/die nie mit den überresten der durch die beiden abwechselnd betriebenen nebelmaschinen in der nase zu tun hatte - er/sie hat bestimmt noch nix von diesen gabbapopeln gehört, geschweige denn gespürt. wie auch - sonntag mittag, da muss man in münchen wahrscheinlich bei mutti am mittagstisch sitzen.



wir hatten da irgendwie zu tun gehabt - mit nem döner als erste feste nahrung langsam das hämmern unter der schädeldecke vorholen. aufnahmefähigkeit für die einflüsse der natürlichen umwelt wiederherstellen. der pelzigen geschmack von bier, bananensaft und irgendwelchen gummibärartig schmeckenden dosengesöff aus dem mund bekommen. manchmal auch freuen wenn irgend jemand die halbwegs gleiche richtung hatte um sich so das wochenendticket zu teilen. naja und ab un an wollte auch noch aufgeräumt werden - leere flaschen einsammeln, durchfegen, abkabeln, kaputte speaker trösten, plattenkisten schleppen, kassensturz machen. nicht um dollarzeichen in den augen zu wachsen zu sehen, aber sich zu freuen wenn es neben dem spritgeld noch zur plünderung des nächsten bäckers reicht. dann konnte der sonntag sogar richtig nett werden. oder montag. und schon demontiert sich das klischee vom bernd, der es nicht in den wald schafft von ganz alleine. zwischen berlin, leipzig, demmin, greifswald, neubrandenburg, rostock, wismar, güstrow und waren gab es ne menge schöner stellen zum feiern und chillen. und um runterzukommen oder nochmal nachzulegen. stellt ick mir vor den toren münchens ein bissl stressig vor.



bevor man sich ne weltanschauung bildet, sollte man sich die welt anschauen. gilt auch für die musiktekknowelt. der scharfsinnige beobachter wird feststellen müssen, dass alles tanzende was ne 3 vor dem komma hat konditionell der generation iphone etwas voraus hat. wieder die letzte platte mitfeiern, das licht anmachen, in die sonne blinzeln. während den jüngeren der unmittelbare bezug zu den stürmischen jahren fehlt und sie sich inmitten von entscheidungen zwischen karriere, kind und selbstständigsein befinden, ist der rest mal eben feiern. schon komisch das so viel summs über generationsübergreifendes feiern gemacht wird. ist in anderen bereichen doch nicht ungewöhnlich - ob rocker, hippies oder goa-fraggles - sechs dekaden spanne sind da nicht ungewöhnlich. muss man auch nicht erst "mutter-kind-raves" erfinden. obwohl es dadurch natürlich auch in münchen auffällt, das alt und jung zusammen abgehen können. dabei können die bayern das doch auch.

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