Drei Schlafsacknächte mit Sonnenbrandtagen, Jungfüchsen, einem chillenden Dachs und drölfzigtausend lärmenden Vögeln in den Stunden vor den Sonnenaufgängen. Hamburg hat Hügel - wenn man ein bisschen (weiter) rausfährt. Ein 880km-Bogen an der Elbe lang, durch Sachsen-Anhalt (wo man fleissig Autobahnen neubaut) und dann in den Ostharz rein. Gefühlt hatte jede Feurwehr den Grill angeworfen, ein paar Walpurgis-Spielmannszüge und Hexenkostüme auf den Straßen. Schon beim letzten Mal durch den Harz - zwar größtenteils nachts und von Westen aus rein rüber zum Brocken - war das so als schale Erkenntnis zurückgeblieben - es war einmal. Keine grünen Tunnel aus Bäumen links und rechts, keine Schattenspender, kein Windschutz. Gerodete Mondlandschaften. Grau-braune Unwirklichkeit. Vor Jahren war ich mal im Winter da, als es Schnee gab. Zwar standen da die Wälder noch, aber im Schnee würde man die kaputte Realität ignorieren können. Jetzt - wo es eigentlich die knalligste Zeit der austreibenden Grüntöne wäre - lässt es sich nicht übersehen. Eigentlich gibt es keinen Grund mehr in den Harz zu wollen. Klar, wenn Ausflugslokale, die Harzbahn oder die 8km-Wanderrunde durch das Totholz locken vielleicht doch noch. Erholung "in der Natur" - LOL. Keine Ahnung, ob die Leute deswegen mittlerweile merklich wegbleiben, aber die, die trotzdem kommen, tun es konsequent - drei von vier Autos sind SUVs.
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