Getroffene Hunde. Oder so. Zugegeben ich habe von dem Tüpen erst mit der 7vsWild - Staffel 1 mitbekommen. Die in der Form durchaus unterhaltsam war. Awkward zwar hin und wieder, aber eine Mischung aus Neugier und Popcorn. Inhaltlich muss man da nicht drauf eingehen, vieles der dort gezeigten Sachen war nicht sonderlich neu. Vieles spielerisch mitbekommen, weil man eh schon immer draußen zugebracht hat, als Kind beim Paddeln, Zelten, Wandern. Später dann "overnighter" gemacht als es dieses Wort noch nicht wirklich hier verbreitet, der Euro noch ein paar Jahre entfernt war und die meisten auf ihren Führerschein hingespart haben. Klamotten und Zeug improvisiert, selbst genäht, repariert, vieles abgeschaut. Irgendwann ein Messeprototyp-Zelt aus Tettnang bekommen, das Rad dazu genommen und Kocherphilosophien verheiratet, die es mittlerweile so zu kaufen gibt.
Wenn es nicht der eigene Dunstkreis war, dann hat mir die meiste Inspiration das outdoorseiten-Forum gebracht. Ich kenne Beef, den es in Foren so geben soll, eigentlich nur von Erzählungen. Im ODS geht es immer sehr achtsam zu. Man kann länger wegbleiben und mit einer abstrusen Kleinigkeit wiederkommen und wird trotzdem genauso ernst mit Antworten bedacht wie der hunderttausendste Post zu einer Schlafsacksuche.
Es ist eben ein Unterschied ob dort alle bunt gemischt sind - Familienurlauber, Rentner, Wanderer, Wassersportler oder Weltenbummler. Oder ob es ne kleine Bubble ist, die Stereotype bedient, angefeuert durch Klicks, Reichweite und dem Druck immer krass und spektakulär rüberzukommen. Gerade weil das im ODS so eine schöne Mischung ist geht es dort ohne Respekt gar nicht. Viele Tellerränder die sich überlappen.
Diese ganze Survival-Richtung ist imho eh schon immer ein bewahrheitetes Klischee des fragilen Mannes gewesen. Und das ganze dann in Reichweiten übersetzt, muss ne Radfahrt (wie sie von tausenden mittlerweile gemacht wird) mit reißerischen Slogans aufgepumpt werden - als wenn alle Welt etwas dagegen hätte das ausgerechnet Fritzchen und seine Buddies das auch tun. Way too much Opferrolle. Und klar, sexistische Kackscheisse-Witzchen reißen ist das eine - das sagt viel über den Menschen aus, hier eben nichts gutes. Diese dann aber auch im geschnittenen Film online zu stellen ist quasi die absichtlich zur Schau gestellte Misogynie pur.
Und deswegen ist die Frage ein Treffer, die Reaktion selbsterklärend. Ich würde mir da mehr Diskurs in der Szene wünschen, was erstmal erfordern würde, dass sich diese Prepper-affinen Survival-Kreise da überhaupt erkennen und reflektieren. Dass es mit bewusstem Umgang geht - machen andere prima vor.