2013/07/26

Eine Perversion von Handel

Irgendwie habe ich den Kram zwei mal lesen müssen. Die Finanzkrise ist ja ein Alltagmittel der Entschuldigung für schwachsinnig gefährliches Handeln mit Geld geworden. Da scheint es gerade zynisch logisch, dass sich ein evil player wie Goldman Sachs auch mal um handfeste Werte statt Geld, Optionen, Aktien, oder Wetten kümmert. Die haben ein echt smartes Geschäft mit Aluminium entdeckt. Und sich dazu vor ein paar Jahren eine Metalllagerungsbude gekauft. Die haben Lagerhäuser. Und darin kann man Metall einlagern wenn man es kauft um es später mal zu verkaufen - ein normales Geschäft wie es zuhauf getätigt wird. Und ein einträgliches - kostet ja Miete. Blöd bloß, wenn auf einmal jemand in einer Metropole wie Detroit über zwei Dutzend Lagerhäuser besitzt und fleissig hunderttausende Tonnen Aluminium einlagert. Dann lagern da ruck-zuck ein Viertel des globalen Aluminiumhandelsvolumens in einer Stadt.

Es ist nämlich dooferweise so, dass die Menge so groß ist, dass die Preise für alle die auf Aluminium angewiesen sind durch diese Hamsterung künstlich erhöht werden. Sowas zieht man ja nicht für ein paar Dollar auf, sondern eher für ein paar Dollar mehr. So knapp 5 bis 6 Milliarden Dollar. Nun möchte man meinen, dass Ressourcenzugang irgendwie reguliert ist und man bestimmt nicht einfach so alles an sich reissen kann um den Markt zu bestimmen. Richtig. Die müssen ganze 3.000 Tonnen pro Tag aus den Lagerhäusern ausführen (bis letztes jahr waren es nur 1.500 Tonnen). Damit es nicht zur Verknappung kommt. Blöd, dass die Menge für eine Stadt gilt und nicht für eine Anzahl Lagerhäuser oder auf einer vorhandenen Lagermenge hochskaliert wird. Das heisst, dass in Detroit pro Lagerhaus vielleicht knapp 100 Tonnen pro Tag rausgehen müssen. Klingt viel ist aber fast nix. Diese Lagerhäuser sind Detroits altes Rückgrat aus seinen Stahl- und Autozeiten. Die sind dafür gebaut Unmengen von Material rein- und rauszubekommen. Gemessen an normalen Arbeitspensum in der Logistikbranche ist der Output quasi nicht messbar. Obendrein gibt es noch die Krönung der Perversion - angelandet wird das meiste per Bahn. Logisch, kann man ja auch echt viel Masse effizient mit bewegen. Ausgelagert wiederum wird per LKW. Und dann noch nicht mal zum Endkunden der daraus etwas fertigen will und mittlerweile auch schon ma etliche Monate auf Aluminiumlieferungen warten darf. Sondern in eines der anderen Lagerhäuser.

Das hat irgendwie leichte Züge eines Hütchenspiels. Im Moment lagern in Detroit knapp 1,5 Millionen Tonnen Aluminium, Tendenz steigend. Ich mein, Dagobert in seinen Golddukaten - okay. Aber auf sowas muss man erstmal kommen. Ich hab irgendwie den falschen Job.

Reuters 2011
India Times 2011
New York Times 2013





2013/07/22

Best of Tour de France 2013

Vergesst Gas6 und den ganzen Scheiss der da nochmal durch die Ventilatoren geflogen kommt, hier die harte Tour, bei 0:19!

 

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2013/07/14

Wenn's dreckig wird...

Wo sich was leicht drehen soll muss man schmieren. Blöd nur, dass da wo sich was drehen soll und geschmiert wird auch allzu oft Dreck ansammelt. Je nach Geldbeutel kann man sich dann die superduper labyrinthgedichteten Lager von xyz kaufen oder eben öfter saubermachen. Auseinanderbasteln, auswaschen, schmieren, zusammenbasteln. An meinem zweiten Rad gabs damals noch jede Menge stinknormaler Lager, nix mit Patronenlager als Innenlager, normale Umlenkröllchen im Schaltungskäfig, ein Schraubgewindesteuersatz der simplen Art. Und es gab jeden Tag auf den 56km Schulstrecke je anderthalb Kilometer Sandweg, morgens und nachmittags. Ergo durfte ich spätetsens jedes zweite Wochenende die Kiste zerlegen und säubern. Das nervt, aber schult. Zum einen, weil man gute von weniger guten Bauteilen unterscheiden lernt und zum anderen weil man sich überlegt was man vielleicht ohne viel Aufwand verbessern kann.

An meiner Alltags- (und Dreck-) kiste ist ein schlichter Cane Creek C2 Steuersatz verbaut. Der hält mit einem Tausch der Lagereinsätze nun schon das 14te Jahr. Nicht schlecht für ein mittelteures Bauteil. Der Tausch war (blöderweise) notwendig geworden, weil nach einem winterlichen Komplettzerlegen der Steuersatz in der Montage ein wenig zuviel Spiel bekommen hatte und im Frühjahr recht fix die Lagerschalen ihre Spuren weghatten. Wär mir das nicht durchgerutscht, hätte der vielleicht auch so die Zeit überdauert. Hauptsächlich dank eines kleinen Stofffetzens.

Nun ist der zwar gedichtet um Dreck so gut es geht draußen zu halten, gerade bei nem MTB ist es aber kaum zu vermeiden doch mal so richtig schön fett durch Wasser und Schlonz zu toben. Was dementsprechend ausgiebig in Richtung untere Lagerschale geschleudert wird. Als lebensverlängernde Massnahme bietet sich an, ein Stück Neopren als Spritzschutz zu verbasteln. Das kann von nem alten Shorty sein oder aus nem Reperaturset stammen, nix weltbewegendes. Dann einfach eine Kreisscheibe mit dem Innendurchmesser etwas kleiner als der Gabelschaft und Aussendurchmesser etwas größer als der unteren Lagerschale ausschnippeln. Dann beim Zusammenbau auf den Gabelschaft schieben und über den auf dem Gabelkopf sitzenden Lagerkonus (9) stülpen. Dass is'n bissl stramm und wölbt sich evtl ein wenig, aber das muss so (soll ja dichten). Dann wie gewohnt oder nach Anleitung den Rest zusammenbasteln und fertig ist das Verhüterli.

Steuersatzaufbau des C2, ist aber so ziemlich dasselbe bei anderen Modellen.

Neoprenfetzen, hier in hippem Pink-Schwarz.

 
Typischer Schlonzbewurf.

Verhüterli von der Seite - mach's mit.

Von oben.