manchmal bewahrt man dinge auf ohne zu wissen warum. um so schöner wenn sich diese rätsel auflösen. noch besser wenn dies ohne zutun geschieht. dauert halt manchmal einfach nur ein bisschen länger. habe mich schon gewundert warum ich zum mittlerweile vierten mal einen fahrradrahmen die treppen hochschlepp. ja er hat wahrlich schon viele städte gesehen. auch viele kilometer wegstecken müssen. sah irgendwann nich mehr schön aus. viel zu weicher lack. noch dazu weiss. mit - hallo es waren die neunziger - rot-gelbem muster.
wäre jetzt fast schon wieder cool.aber von vorn. gekauft 1994. batavus equipe. rahmenhöhe 62cm. stahl - gemufft und gelötet. damals schweineviel geld hingelegt. zu schulzeiten. war eine
durchwachsene schöne beziehung. hat mich mehrfach abgelegt. einmal sogar ins krankenhaus gebracht. die narben hab ich immer noch (smile). was hab ich geflucht - fast jede woche die schaltung, kette und tretlager sauber gemacht. oder die naben. nichts gedichtetes. alles konuslager. jaja so war das 20te jahrhundert. aber trotzdem hat es alles mitgemacht. und gelitten. sand. kuhscheisse. eis. regen. berlin. leipzig. halb mecklenburg. täglich zur schule. bis es dann einem anderen weichen musste. die neunziger waren auch die geburt der dickreifigen räder. und meinem vierten rad. aber sich komplett von meinem rennrad verabschieden? zuviel durchgemacht. komplett zerlegt blieb irgendwie nur der rahmen übrig. der fortschritt rief nach edlerem - aluminium (zu steif) - carbon (zu anfällig & zu teuer). und irgendwas musste ja dran sein, dass die uci die regeln für die stundenweltrekorde auf technik-niveau der
siebziger jahre eingefroren hatte. muss was dran sein - an stahl. und irgendwie, ja - kann mich noch gut an meine ersten abfahrten jenseits der 85km/h erinnern - auf 23mm breiten reifen. gut wenn man merkt wieviel man einem rahmen wirklich zumuten kann. der is noch lange nich tot. eine lackiererei in hamburg hat das gute stück dann gesandstrahlt, abgeklebt und mit gewitterblauem lack versehen.
hm. und dann? zog dieser schatz irgendwie ewig umher. zum glück! er bekommt ein neues leben. ein stilvolles. der hinterbau hat eine weite von 120mm. die gabel 100mm. die ausfallenden hinten sind fast horizontal - campagnolo 1010. die kettenstreben fallen kaum ab.
*grins*
mit ein bissl glück passt das rumliegende innenlager von der weite her. mal sehen ob ich ne alte kurbel ranbau oder eine messenger - mal gucken was mir da in chrom über´n weg läuft. ne wippermannkette - natürlich in edelstahl. die naben werden hochflansche von phil wood sein. hinten flip-flop.
mavic cxp33 in silber und dreifachgekreuzten edelstahlspeichen. schwalbe blizzard oder doch irc - mal gucken wie schnell die runter sind. pedalen sind mir schon wichtig - mks sollten da schon ran. vielleicht ein alter campa-steuersatz. unschlüssig bin ich noch beim lenker - klassicher rennlenker oder aero? hauptsache schmal. schlichter vorbau. chromsattelstütze. unscheinbare bremsen. später vielleicht auch keine oder nur vorne. ob der noch verpackte dunkelblaue tri-gel stilbruch ist muss ich mal sehen. könnte aber auch den mit braunem leder selbst bezogenen nehmen - liegt eh bloss rum. könnte gut aussehen - mit gleichem leder den lenker umnähen? die schalthebelsockel am unterrohr sind noch dran - war ja damals noch geplant mal wieder als rennrad zu fahren. vielleicht bau ich da links und rechts nen
snoopy ran? auf jeden fall nen flask holster mit flachmann.
hm - ob drei räder dekadent sind? keine ahnung, aber
580ps sind´s auf jeden fall
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