2025/12/18

[ˈtʀaʊ̯ʀɪçkaɪ̯t]

Das Maß, mit dem sich Menschen einander wehtun, steht in umgekehrter Relation zu ihrem Selbstwert.

Ich hätte viel früher Grenzen ziehen müssen. Ich habe gehofft. Das wir näher kommen können. Dass Du mir zeigst, was unter dem Granit los ist. Warum Du tust, was Du tust. 

Stattdessen haben wir uns Machtspiele geliefert und uns über Klippe gejagt. Fallen lassen. Ins nichts.

Wir haben nie miteinander geweint. Um das, was uns angetan wurde nicht und um das, was wir uns angetan haben nicht. Du warst immer schön, mit Deinen Narben. Und daran hätte sich nichts geändert, wenn Du auch die inneren gezeigt hättest. Unser Versprechen war Nähe. Ich habe mich verletzlich gemacht, Dir meine kaputten Stellen innendrin gezeigt, die vor denen ich Angst habe. Vertraut darauf, dass Du vorsichtig damit bist, dass Du das auch zeigen kannst.


Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du eines Tages dem Mut dazu hast. Deine Granitmauern einreißt und Dich jemandem mit all Deinen Verletzungen zeigen kannst. Ich habe ein paar Jahrzehnte gebraucht, das zu lernen.

Es braucht diesen Mut zur Verletzlichkeit. Für Nähe, für Verbindung, für Bindung. Für die Liebe.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lösch das Foto!