2008/08/29

critical - but not in a mass

wie angekündigt gabs heute wieder ein critical mass in berlin. vom treffpunkt heinrichplatz gings in richtung schillingbrücke. dann weiter nach mitte bis zur leipziger strasse, in die friedrichstrasse bis zum s-bahnhof und wieder zurück bis hinter den checkpoint charlie. der zugegebenermaßen übersichtliche haufen hat sich manierlich benommen, amtshilfe wurde uns nicht angetragen. dafür gabs doch einige autofahrer, die radfahrer offensichtlich zum ersten mal bewundern musstendurften.

anschliessend haben wir noch ein wenig überlegt was zu verbessern sei - ein paar ideen davon habe ich mir mal als hausaufgaben mitgenommen. den rest liest man dann besser auf cmberlin.blogsport.de nach - blogsport passt sowieso besser zum radfahren.

achja - das nächste mal ist auch schon in sicht, cmberlin.blogsport.de sagt:

"...
Jeder letzte Freitag im Monat so um 16.00 18:00Uhr am Heinrichplatz
Jeder erste Sonntag im Monat um 14:00 Uhr am Brandenburger Tor
..."


2008/08/28

oh, ist ihr browser neu? der surft sich so weich...

...nein, mein opera ist gerade geupdated. es scheint ja mittlerweile nicht mehr anders zu gehen, als software an den kunden "rauszuhauen" bevor auch nur einer der entwickler seine oma auch nur ansatzweise in die nähe der tastatur gelassen hätte. will meinen, ich tu mich ein wenig schwer damit, in immer kürzeren abständen mit neuen versionen beworfen zu werden. es lohnt ja irgendwie noch nicht einmal, release-dates anzukündigen. bei anbietern kommerziell vertriebener software finde ich das fast schon ein bissl dreist. auf der einen seite werden die funktionsumfänge gewaltiger, auf der anderen seite die anforderungen an den support dadurch eben auch immer komplexer und zeitaufwändiger. dann ist der vorteil ganz schön schnell dahin. aber dafür ist mein opera ja so schön schnell. und weich. wie neugekauftinstalliert.

gejagt

die luft schmeckte nach feuchter stille, ein untrügerisches zeichen, das der winter vor der tür stand. mit dem handrücken wischte er sich die spinneweben der letzten stunden aus dem gesicht. er war früh zu bett gegangen um hinauszutreten wenn der mond sich über die baumgrenze erhoben hatte. für etwas warmes war keine zeit geblieben, das anheizen des ofens hätte zuviel zeit gekostet. nun würden es auch ein paar von den äpfeln tun, sie mussten eh vom baum. die ersten beiden stunden hielt er nicht inne, hing seinen gedanken nach und setzte einen fuss vor den anderen. er wollte sich nicht überhitzen, nicht anfangen zu schwitzen. das konnte weiter oben zum problem werden. wenn er mit nassem hemd an den grat käme würde er sich schnell erkälten. so blieb er im schatten der berge und atmete ruhig aber tief ein. die müdigkeit wich schnell und der weg verlangte zusehends mehr aufmerksamkeit. es dauerte nicht lange bis er abbog und sich über eine hochebene in richtung eines breiten seitentals bewegte.
er war nicht oft hier gewesen, ein- vielleicht zweimal im vorletzten winter, als sich ein paar caribous hierherverirrt hatten. er hatte ihre spuren weiter unten in der nähe des flusses gesehen und war ihnen bis hierher gefolgt. er war damals zu hektisch gewesen. sie hatten ihn bemerkt, schon lange bevor er in dieses abgeschiedene tal vorgedrungen war. der hohe neuschnee machte es unmöglich weiterzukommen. und er wollte sie nicht dafür sorgen, dass sie über den kamm flüchten würden. beim zweiten mal nahm er sich mehr zeit. stand nachts auf, hatte nur ein leichtes bündel dabei und kam schnell voran. tage zuvor hatte er ein paar wärmere sachen in die verlassene hütte an der ebene zum tal gebracht. sogar eine kleine pause hatte er sich gegönnt damals. dem knirschen der schneebeladenen bäume gelauscht. es kam ein leichter wind von den bergen, er würde ihm von vorteil sein. eine stunde bevor die sonne für mehr licht als der mond sorgen würde erreichte er die schneebedeckten geröllfelder. es mussten einige lawinen abgegangen sein in der woche zuvor. er fand keine anzeichen der tiere. es war ansonsten ein ereignisloser winter damals.

diesmal wollte er weiter hinauf. bis zu ende des tals wo er noch nie zuvor gewesen war. im fahlen licht erschienen die kleinen geröllbrocken bizarr, wie hingekauerte hunde. er musste nach unten schauen um schatten von stein zu unterscheiden. bisweilen kam es vor, das sie sich beim näherkommen veränderten. aber er war auch einen leichten halbkreis meist mit dem mond im rücken gelaufen. die dünne luft verlangte seinen lungen etwas mehr arbeit ab. die jacke blieb jetzt besser geschlossen, es war betimmt nur knapp über null. am fluss, in der nähe seiner hütte, wo er manchmal abends sass, war es jetzt bestimmt angenehmer. nur die letzten moskitos würden das tun was sie immer tun, sie wussten ja nicht das der winter ihren tod bedeuten würde.
er muss schon fast eine halbe stunde gegangen sein, als die weissen knochen auftauchten. es waren nicht mehr alle da, einige weit verteilt aber gut erkennbar im weissen licht zwischen all den schatten. sie waren bereits angewittert, also nichts was erst kürzlich hier den tod fand, ein, zwei jahre vielleicht. er musste in bewegung bleiben, wollte er nicht zu sehr auskühlen. was war hier geschehen? der form nach zu urteilen passten die knochen der läufe zu nichts was hier oben lebt. und überhaupt war es äussert ruhig.
sein blick suchte die hänge ab. aber erblickten nur mehr schatten als auf der ebene. es war ja nicht mehr weit, dann würde er auf dem grat sein. den dichteren hang zu seiner rechten beobachtend bewegte er sich langsam vorwärts. ohne die augen am boden stolperte er immer wieder, verlorene zeit versuchte er durch schnellere bewegung auszugleichen. die jacke war offen. das blut pochte in den schläfen. ein schwarzer schatten bewegte sich über den hang in einem spitzen winkel neben ihm her. er versuchte ihn ignorieren, schob es auf das licht. und doch kam er näher. sein atem kondensierte in den barthaaren und der mund war trocken. das knirschen seiner schnellen schritte wurde von den felsen zurückgeworfen. er würde das tempo nicht lange durchhalten und der steilste teil lag noch vor ihm. die steine waren nun nicht mehr so gross, kleinerer schotter der immer wieder ins rutschen kam. auch war der mond hinter ihm verschwunden. es war die zeit des halblichts, ohne konturen. es war jetzt so steil, dass er die hände schon zweimal hatte zum aufstützen nehmen müssen. dabei war er einmal abgerutscht und hatte sich ein knie aufgeschlagen. er müsste sich jetzt konzentrieren und durfte keinen fehler machen. hatte den schatten nicht mehr im auge behalten können. dafür war jetzt keine zeit, er musste hinauf. vergessen waren die stunden des aufstiegs in denen er sich stark gefühlt und die satte luft getrunken hatte. er konnte jetzt keinen blick zurück riskieren, es würde ihn wertvolle sekunden kosten. sekunden die entscheiden konnten.
seine adern waren jetzt deutlich hervorgetreten, die finger krallten sich in die wand und suchten halt. wenn er den schwung behielte würde er es schaffen. die sehnen fingen an zu schmerzen und die kaputte hose klebte am blut welches am schienbein hinunterrann. in dem augenblick als er sich über die kante zog und zum letzten mal die beine in die wegrutschenden steine stemmte, nahm er ihn wieder war. etwa zwei meter neben ihm, kaum sichtbar aber mit markanter form. immer noch ausser atem suchte sein blick und fand eine eule.
sein blick klebte immer noch an ihr als sie sich auf der anderen seite zum tal hinabfallen liess. als er sie längst nicht mehr ausmachen konnte kehrte seine ruhe wieder. die kälte des bodens kroch durch den stoff und die luft war gläsern. seine augen hatten sich an das zwielicht gewöhnt und suchten nach dem horizont. die bergketten im osten waren fast genauso hoch, nur einige gipfel waren von hochnebel umhüllt. die weite vor ihm war von dunklem grün und wurde wach. so laut sein inneres gegen die ohren gedröhnt hatte, so ruhig und tief war jetzt sein atem. wie als wenn es eines beweises für das leben bedurft hätte wuchsen sich die einzelnen vogelstimmen vor ihm zu einem klangteppich aus. dieser fragile gesang verwusch sich und am horizont stachen zwei gleissende sonnenstrahlen durch den nebelteppich. ihre wärme war kaum zu spüren und nun trafen sie auf tränen. er weinte. es würde das letzte mal gewesen sein, dass er in dieses tal gekommen war. in das er die caribous vor zwei wintern getrieben hatte.


2008/08/27

critical mass(ive), please!

schwupps und schon ist wieder ende des monats - zeit mal wieder gemeinsam durch die strassen berlins zu rollen.

critical mass berlin
Freitag, 29.08.2008
18:00
Heinrichplatz

peaceful riding only. take care - not drugs.

wattn-fall

es liegt desöfteren am wegesrand, mal links mal rechts, manchmal beim laufen, meist beim radfahren - das heizkraftwerk klingenberg [1]. ein unansehnliches ungetüm aus jeder menge rohrwirrwar, roten backsteinbauten und zwei hohen schloten. an manchen tagen erkennt man in der abgaswolke vom treptower park aus gesehen ein herz. das wars dann aber schon mit den schönen seiten. wer abends ne runde am ufer der spree durch den treptower park läuft [2], wird es kaum überhören - das unablässige qietschen des entladebaggers. im schichtbetrieb werden die binnenschifffahrtsverbände geleert. kohlestaub, gemahlen um in die brennkammern geblasen zu werden. in den zwanziger jahren erbaut, lange zeit das modernste seiner art, wurde es bereits mehrfach modernisiert und u.a. mit elektrofilteranlagen ausgestattet. soweit ja alles recht unspektakulär - von der zeitlosen architektur der hauptbauten mal abgesehen.

doch es ist ein streit entbrannt im letzten jahr. entzündet an dem willen des betreibers vattenfall [3], das kraftwerk umzubauen. besser gesagt neuzubauen. grösser, moderner und damit auch für viele bedrohlicher. nach bekanntwerden des bestrebens formierte sich widerstand [4], wurde in den fraktionen diskutiert [5], [6], [7], gross angefragt [8](*.pdf), beantragt [9] und letztlich der ball wieder an vattenfall zurückgespielt.

es ist also fast wieder alles ein bisschen offen. ob es überhaupt zu einem neubau kommt und wenn ja, in welcher form. bis jetzt steht da ein betagtes aber nicht unmodernes kraftwerk. produziert strom und fernwärme. wegen letzterer sieht man auch keinen kühlturm. das neue kraftwerk in seiner bisher geplanten form käme nicht ohne einen solchen aus. es könnte aber immer noch fernwärme angeboten werden. berlin hat eines der grössten und am besten ausgebauten fernwärmenetze in westeuropa. es gibt ein paar feine unterschiede zwischen ost- und westberlin, aber im grossen und ganzen liesse sich darüber eine menge energie zum kunden transportieren.

doch gerade das erscheint mir ein wenig undefiniert. wie sieht der fernwärmemarkt in berlin in den nächsten jahrzehnten überhaupt aus? der fernwärmemarkt hat auf jeden fall schon mal bessere zeiten gesehen. berlin hat nicht viele grossindustrielle abnehmer. im büro- und funktionsgebäudebestand fehlen immer noch die grosskonzepte zur nutzung von fernwärme für kälteanlagen [10], [11]. im nichtangeschlossenen wohnungsbestand ist kaum von einer neuerschliessung durch fernwärme auszugehen. als gross muss hier auch die konkurrenz mit kleinstanlagen und alternativtechnologien eingeschätzt werden.

es erscheint so, als ob der stromsektor genügend anreiz bietet, ein solch riessiges projekt angehen und finanzieren zu wollen. da es bald ein jahrhundert her ist, dass der standort rummelsburg gewählt wurde, zwängt sich die frage auf, ob eine standorterhaltung für einen im wesentlichen von stromproduktion getriebenen neubau nicht unter dem deutlich veränderten standbild bewertet werden muss. persönlich lächle ich zwar über manche stadtteile ausserhalb des rings, objektiv betrachtet sind dies aber bereiche mit einer deutlich höheren besiedlung und nutzung als vor hundert jahren. nachdem weite teile der berliner zentralbezirke gentrifizierten hochpreiswüsten gleichen, bleibt vielen bewohnern, kleinstunternehmen und kulturschaffenden eben nur der rückzug in richtung stadtrandlage.

und genau das halte ich für den eigentlichen diskussionswürdigen punkt. braucht berlin ein kraftwerk des geplanten typs und der geplanten grösse an diesem ort? ab welchem grad der teilung zwischen fernwärme- und stromproduktion ist ein verbleib in rummelsburg nicht mehr vertretbar - auch mit der konsequenz, dann eben nicht mehr in das fernwärmenetz koppeln zu können? da die deutschen energieversorger ja spätestens seit den letzten grossen stürmen 06/07 wieder bewusst und verstärkt in die infrastruktur auf seite der netze investieren, gilt also weiterhin, dass wir in deutschland eine vergleichsweise gute ausgangslage zum übertragen von elektrischer energie haben. ein neubau an ort und stelle wäre zwar etwas wie ein "recyceln", gewissermassen von gutem vorsatz, obgleich dies aber nicht die nachhaltigste lösung darstellen muss.

ich werd mir das noch genauer angucken. am liebsten die umgebung dort - und ohne kohlekahn wärs mir auch recht.

gefühl - keine zeit

aus der radrunde wurde doch nix. sms einer guten freundin bekommen. ob ich bei der zusammenstellung einer cd als geschenk für eine freundin behilflich sein könnte. ein paar minuten später an einem küchentisch bei einer kanne tee und einer liste von etwa 25 musiktiteln...

V: ...ja und dann hab ich mir gedacht ich fange mit "mixtape" an und hör mit "como estais amigos" auf.
B: hm und die stücke dazwischen?
V: ja na so halt. (zeigt einen hügel in die luft)
B: so die kracher inner mitte?
V: ja.
B: und am ende dann ruhiger.
V: naja nich ruhiger, aber halt wieder entspannter.
B: wie beim sex?
V: na nich so lange. soll ja nur eine cd werden.
B: hm.
V: oder meinste man kann das so wie ein konzeptalbum machen?
B: puh, ne story erzählen? aber die stücke stehn doch schon fest.
V: oder was meinste passtn gut zusammen? (finger fährt über die liste)
B: weiss nich, ich mach sowas nach gefühl.
V: nee, ich hab ja keine zeit.

also morgen wird wieder radgefahren.

ich kaufe ... ein endlager

heimlich hat die extra3-produktentwicklung tag und nacht gearbeitet, um unter der tarnfirma "bundesamt für strahlenschutz" rechtzeitig zur diesjährigen ifa das erste endlager vorzustellen. unklar war zunächst allerdings noch, ob es sich bei dem auf der ifa vorgestellten endlager um einen prototypen oder eine version für sogenannte endkunden handelt. es wird angenommen, dass diese dann spätestens zum beginn des weihnachtsgeschäfts als ergänzung zum eigenen atomkraftwerk in den
spielzeuglädenfachgeschäften erhältlich sein wird. gemäss dem ifa-motto "menschen begeistern. märkte erobern" ist stand 206 in halle 9 ist ein ganz heisser tip für alle
verstrahlteninteressierten.

2008/08/25

rettet den journalismus!

bitte, liebe blogger. ich meins ernst. bereut euer stänkern und lest mehr zeitung. das kann doch nicht euer ernst sein, eines tages ohne frühstückszeitung dazustehen. ganze cartoonbücher drehten sich um diesen festpunkt im leben. was sollen wir dann beim malern unterlegen? oder aus was unseren kindern papierschiffe falten? wollt ihr wirklich den obdachlosen noch den letzten witterungsschutz nehmen? was sollen sich die radsportler auf dem gipfel vor der abfahrt unters trikot stopfen? und woraus basteln wir dann unsere erpresserbriefe?


via journal für kunst sex und mathematik

re-cycle, bi-cycle, just cycle!

es erschien mir anfangs gar nicht so erwähnenswert, aber dann fiel es mir wie schuppen von den augen - die idee ist absolut genial. wer von all den leuten, die mit dem rad unterwegs sind, schrauben eigentlich selber an der kiste? und wieviele würdens gerne, wenn sie wüssten wie man´s macht? und wieviele kennen dann auch noch die richtige verwendung des richtigen werkzeugs?

es kommt bestimmt ein- bis zweimal pro monat vor, dass ich jemanden bei einer kleinen panne behilflich sein darf. kleinkram zumeist. der meistgehörte spruch ist dann, "ach so einfach ist das.". und ja, so einfach ist das. trotzdem fahren die meisten dann weiter bis das nächste mal bei nem defekt jemand anhält. in carborro, north carolina, haben ein paar leute eine "recyclery" (auch hier) ins leben gerufen, einen beschaulichen platz um aus alten fahrradleichenteilen gemeinsam den alten eigenen oder neue drahtesel fitzumachen. zwar gibts auch hier die ein oder andere selbsthilfewerkstatt, aber die spät begonnene co2-debatte in den staaten hat dafür gesorgt, das ganze auch und vor allem unter einem nachhaltigeren gedanken zu stellen. nicht nur das eigene bike wieder flott zu bekommen, sondern für eine gesündere community zu sorgen. der elfjährige demares wird beim schrauben an seinem bmx weit mehr lernen, als "nur" kette ölen, pedalen demontieren oder steuersatz einbauen. er wird lernen mit anderen zusammenarbeiten, technisches verständnis entwickeln und dieses dinge aufnehmen und weitergeben. und einen blick für die kreisläufe bekommen. irgendwann wird es selbstverständlich, ein kaputtes fahrrad eben nicht wegzuwerfen und gegen ein neues (supermarkt-, baumarkt- oder ähnliches)fahrrad auszutauschen. gelebtes recycling ist die beste grundlage für das verstehen und mitmachen. und das wird (hoffentlich) nicht bei fahrrädern aufhören.

mir gefällt die einstellung und herangehensweise der leute wirklich sehr. mag sein, das diese uramerikanische positive sichtweise etwas befremdlich wirkt, solange sie die richtigen dinge bewegt - nicht das schlechteste.


Full Cycle: Recyclery from Timothy Reese on Vimeo.

2008/08/23

mein himmel...

...soll nie ohne wolken sein. viel zu selten blicke ich nach oben. und wenn ist da allzuoft nur eine blaue leere oder graue eintönigkeit. beides einander nicht unähnlich. dimensionslose langweiligkeit. wolken sind aufgewühltheiten. ziehen vorbei - unvorhersehbar, unkalkulierbar. geben dem ganzen tiefe.

2008/08/22

Shocking Blue - Never Marry A Railroad Man

Have you been broken hearted once or twice?
If it's yes, how did you feel at his first lies?
If it's no, you need this good advice:
Never marry a railroad man
He loves you every now and then
His heart is at his mule train, no-no-no
Don't fall in love with a railroad man
If you do, forget him if you can
You're better off without him, aaaah

Have you ever been restless in your bed?
And so lonely that your eyes became wet?
Let me tell you that one thing...
Mmm-mmm-mm-mm-mm-mm-mm
Mmm-mmm-mm-mm-mm-mm-mm
Mmm-mmm-mmm-mmm
No-no-no

Never marry a railroad man
He loves you every now and then
His heart is at his mule train, no-no-no
Don't fall in love with a railroad man
If you do, forget him if you can
You're better off without him, aaaah
No-no-no, no-no-no, no-no-no


ohne echohall


und ich dachte wir hätten bereits 2008. mit was man heute noch so werben kann.

2008/08/21

made in queens

fahrräder und soundsystems. das das zusammenpasst hatte man ja schon auf der diesjährigen fuckparade bewundern können, aber was die jungs in der doku "made in queens" auf ihre bmx-bikes gebastelt haben is schon richtig fett. thx@ron



soviel zu den good news. cnn zeigt den bad stuff:



die erklärung wie es in der "greatest nation" soweit kommen konnte liefert onn:


kinderarbeit...

...bei uns in der strasse!

es klingelt. meist so gegen zehn. jede woche am donnerstag. meine hand greift den hörer und der klingelnde am anderen ende der türsprechanlage hört dann ein mehr oder weniger zerknautschtes "ja?". es ist dann immer eine niedliche kinderstimme die halb stotternd den satz "guten tag, hier sind die wochenzeitungen - könnten sie bitte mal die tür aufmachen?" in die anlage plappert. anfänglich hat mich soviel kinderfreundlichkeit am morgen überfordert und ich habe dann schon bei dem wort "wochenzeitungen" den türöffner gedrückt. dabei mag ich die dinger überhaupt nicht. angereichert mit möbelwerbung und seitenweisse fleisch- bzw. wurstfotos, irgendwelchen muttis in pistaziefarbenen xxl-t-shirts. nicht unbedingt ein heisser kandidat um zu meiner wöchentlichen lieblingslektüre zu werden.

irgendwie ertappe ich mich in den letzten wochen den brav aufgesagten spruch zuende anzuhören, lächle dann, flöte ein "na klar." zurück und mein innerer gute-laune-pegel hat sich damit um mindestens 24,6% erhöht.

seit heute muss ich mir stark überlegen ob meine gute laune nichts anderes als pure ausbeutung ist. kam ich doch grade mit dem rad die strasse lang, wollte es eh mit hochnehmen und deshalb vorne rein, stehen da zwei personen nebst hackenporsche an den klingeln. altersunterschied etwa 40 jahre. mutti und tochter. die kleine reichte gerade so an die obersten klingelknöpfe. wie ich also nah genug an der tür bin, höre ich eine vertraute stimme "...wochenzeitungen - könnten sie bitte mal die tür aufmachen?". ohne das knirschen der türsprechanlage klang das sogar noch viel schöner. habe mich dann mit einem "na klar." an den beiden vorbeigeschoben und die tür aufgeschlossen.

auf dem weg nach oben musste ich dann grinsen. ganz schön gerissen, die mutter. gesteigerte türöffnungsquote durch den gezielten einsatz ihrer tochter stimme. kinderarbeit für gute laune.

2008/08/19

Gregory Palisade 80

und wieder ein beitrag für die kategorie: spielkindüberlegt, gekauft, getestet, für gut befunden. diesmal ein rucksack. besser gesagt ein trekkingrucksack. bis dato hatte ich einen grossen hayler-rucksack. nichts übermässig abgefahrenes, aber gross (90l) und recht unauffällige erscheinung. nun rutschten aber immer öfter die wesentlichen riemen durch die laschen - altersbedingt zu glatt geworden. einige der kunstoffteile musste ich sowieso auswechseln, so manche öse oder naht hatte auch schon aufgegeben. ein neuer könnte ja mal ins auge gefasst werden.

doch wie stellt mans an? zu den einschlägigen lokalen händlern und sich auf gut glück was verkaufen lassen. am besten bin ich bei solchen anschaffungen bisher immer mit einer liste von unbedingt zu erfüllenden eigenschaften vorgegangen. dann gabs noch den teil mit nice-2-have-argumenten. dahin konnte dann alles verschoben werden, was einen so beim stöbern begegnet. durch das grosse volumen des vorgängers hatte ich es schätzen gelernt dahingehend nicht limitiert zu sein. wurde ja auch oft genug ausgenutzt. unbedingt besser sollte das tragsystem ausfallen, hatte ich doch schon so manches mal die 30-kilo-grenze erreicht. insbesondere beim reiseabschliessenden plattenkaufen ist das recht schnell passiert. im letzten herbst hatte ich einige modelle (u.a. von bach, bergans, gregory) in die nähere auswahl gefasst. bach und bergans waren mir dann doch etwas zu schwer, bzw. unglücklich von der stauraumteilung, der gregory wurde immer wahrscheinlicher. ich bin nicht der typ der mit knallbunten sachen durch die gegen tobt (ausser gelbe t-shirts/kapuzenjacken vielleicht) - so unauffällig wie möglich sollte er wenn möglich auch sein. zu dem zeitpunkt gab es noch den 2007er Gregory Palisade in teracottarot und olivgrün und vier verschiedenen grössen. ich war kurz davor mich zu entschliessen, als ich erst noch die da entdeckte LT-variante anschauen wollte. eigengewicht spielt ja beim längeren tragen eine nicht unwesentliche rolle. nachdem ich aber die unterschiede als nicht so giagntisch ausmachen konnte und lieber den augenscheinlich robusteren Palisade gewählt hätte, gab es diesen schon kaum noch, bzw. nicht mehr in der gewünschten grösse/farbe.



auf der hersteller-homepage war allerdings schon das 2008er modell angekündigt und dieser versprach noch einige verbesserungen gegenüber dem vorgänger. zwar leider nicht mehr in oliv - in sanftem blau stattdessen - und drei grössen erhältlich. da keine neuen konkurenten in erscheinung traten blieb bloss noch das gute stück ein paar mal zu begutachten, einige stunden im laden probezutragen - mit möglichst viel zuladung. nach einigem probieren hatte sich dann die kombination rucksack in L - schultergurte in M als perfekt passend herausgestellt, spielraum der einem wohl nicht von allen herstellern eingeräumt wird. der günstige dollarkurs hat dann auch noch für einen erfreulichen preis gesorgt.



zu den details. der boden aus tarpaulin lädt geradezu ein, das beladene teil schwungvoll abzusetzen, übelgenommen wird einem das nicht. der hüftgurt ist schon kaum mehr als gurt zu bezeichnen - eine recht starre konstruktion, die sich allerdings in fünf neigungswinkeln wunderbar situation und körper anpassen lässt. die schultergurte haben neben der erwähnten möglichkeit, verschiedene grössen zu wählen, zwei einstellhöhen. nicht viel mag man jetzt denken, aber wer zeit mitbringt muss nach dem kauf diese einstellung in den seltensten fällen nochmal ändern. manchmal vermisse ich die seitenbalgtaschen wie bei meinen hayler, das hauptfach lässt sich dafür auch über die fronttasche erreichen. das innenliegende gestell ist im wesentlichen sichtbar, was nicht stört - lediglich die schraubenköpfe dieser kontruktion habe ich vorsichtshalber entgratet, damit diese nirgends scheuern. die abtrennung vom schlafsackfach ist mit den einhängelaschen zwar gewöhnungsbedürftig, anders als in der odoo.tv-review würde ich die offene ausführung aber durchaus als vorteil werten. so passt z.b. ein stativ eben locker in den rucksack. wer wasserdichte kleidungssäcke nutzt, merkt ebenfalls keinen nachteil. ein weiteres angenehmes detail ist, das das deckelteil als gürteltasche genutzt werden kann - und dies wurde nicht nur halbherzig umgesetzt, es funktioniert wirklich recht gut. ob die wasserdichten reisverschlüsse irgendwann porös werden oder welche schnallen als erstes brechen? zur qualität lässt sich im moment nur sagen, dass man von gregory kaum weniger erwarten sollte, schwachstellen zeigen sich aber sowieso erst nach längerem gebrauch. einzig die recht hell gepolsterte rückenpartie wird wohl bald erste spuren bekommen. abzuwarten ist, ob die in der unteren partie eingearbeiteten polsterelemente an ort und stelle bleiben, bzw. die kantenabschlüsse verschleissen. gefreut habe ich mich neben der flaschentasche auch über die am hüftgurt angebrachten kleinen netztaschen.

gregory empfiehlt den hüftgurt beim fliegen nicht nach hinten zu biegen. wer also ganz grosse angst vor den ruppigen flughafenmitarbeitern hat kommt entweder ums abschrauben nicht herum, oder packt noch etwas dazwischen - ein transportsack zum fliegen setze ich jetzt mal vorraus. dank der gefühlten tausend kompressionsriemen lässt sich auch ein nur zu einem drittel bepackter rucksack ordentlich packen. ein mitgeliefertes raincover wäre schön, mein vorhandenes passt aber auch.

die ergonomie ist absolut empfehlenswert, man hat nicht das gefühl überflüssigen schnickschnack mit sich herumzutragen. überhaupt macht dieser rucksack sogar richtiggehend freude, egal ob sperriges oder schweres zu transportieren ist. bis jetzt lässt sich erstmal nicht viel mehr sagen. da ich bei einem trekkingrucksack funktion über design und farbe setze, fällt der gesamteindruck doch sehr gut aus.

barrierefrei

durch berlin. blöd nur, wenn man immer ganz schön um die stadtmöblierung der wall ag zirkeln muss. richtig gemein wirds, wenn der radweg in scharfen winkeln um ein buswartehäuschen mit dieser werbung herumführt:

fleissarbeit...

...sich jeden tag hinzusetzen und die auf filmabschnitten gebannten erinnerungen zu schneiden, auf dem leuchttisch zu ordnen, auszusieben, die fragmente bedächtig mit pinzette in den rahmen legen und diesen unter sanften druck zuschnappen lassen. es gab eine zeit in der ich das nicht gekonnt hätte. es mehr als nur zeit und ruhige finger bedurft hätte. fragte mich "und was ist mit den fotos?", wie ich es auch vor einiger zeit gehört habe. und es kann nur eine antwort darauf geben. sie einfach nicht anschauen. in der schublade lassen. sich nicht selbst wehtun. und sie anfangen zu vergessen. bis man ein jahrsehr viel später drüber stolpert. sich austestet, und feststellt, dass es okay ist. das es nur bilder sind, erinnerungen zwar - aber nichts vor dem man angst haben muss, einem schmerzen bereitet. man gute von schlechten aufnahmen unterscheiden kann. sich sogar hin und wieder mit freude erinnert. an den ein oder anderen augenblick. auch wenn sich dann doch alles als endlich entpuppte. am feuer sitzend sinnierte ein guter freund mal, dass man für frauen nur liebhaber oder hausmeister sein kann. diese falle beidem gerecht werden zu könnenwollen kann sich zum schmerzlichen spagat auswachsen. bin es müde. habe betten und fahrräder gebaut, träume geteilt, schneeballschlachten verloren und küchen gerockt. bezeichnenderweise sind genau das die dinge, von denen keine fotos existieren. und das ist auch gut so.

weil die wirklich wichtigen bilder sowieso im kopf entstehen. um dort zu bleiben. wie ein letzter gemeinsamer sonnenaufgang am kühlen strand. während die wellen flacher und die vögel ruhiger werden, hat sich dieser moment längst in die seele gegraben. das "ich vermisse uns" ist weitaus grösser als das "ich vermisse dich". dieser anfängliche schmerz des alleineseins vergeht - um einer schlichten erkenntnis zu weichen.

irgendwie schön. und es müssen ja nicht immer sonnenaufgänge sein.

who reanimates the electric car?

vor ein paar tagen mit nem kumpel des abends über mögliche alternativen zu verbrennungsmotorgetriebenen fahrzeugen gequatscht - im speziellen zu seinem etwas betagteren schlachschiff aus stuttgart. tjaaa... was hat sich eigentlich so getan, seit die grossen mitspieler in fernost sich für die elektroautos aussprachen (und wahrscheinlich wie mit dem prius wieder vorne dran sein werden)? wie reagieren die firmen aus den staaten, die den zug der electric vehicles schon einmal verpasstabsichtlich nicht weiterverfolgteingestampft haben? nach ein paar tagen patentanmeldungen lesen, firmenmeldungen durchstöbern und notizen zusammenschreiben sind für den blog auch noch ein paar schnipsel übriggeblieben.

nachdem general motors kürzlich so richtig gezeigt hat, dass nachhaltiges management nicht gerade zu ihren stärken zählt - 15,5mrd us-$ verlust entstehen mal nicht eben über nacht - fiel es auch dem letzten auf: die gesamte branche scheint von hektik geradezu erfüllt. aktionismus oder erste vernünftige ansätze angesichts solcher aussichten fragt man sich bei der zusammenarbeit von ford, gm und chrysler in der uscar die johnson controls mit der entwicklung und überprüfung auf serientauglichkeit von li-ionen-systemen beauftragt hat. das volumen von 8,2mio. us-$ scheint angesichts der verluste natürlich als grosser betrag - ob eine schlagkräftige gruppe experten in kurzer zeit zusammengestellt werden kann und innerhalb von nur zwei jahren dann auch eben diese erfolge voweisen kann bleibt allerdings mehr als fraglich. das es dabei nicht darum geht einfach ein paar akkus zusammenzuschalten birgt die wesentlichen herrausforderungen. die seitens der automobilhersteller jahrelang auf hohem niveau als verkaufsargumente beigebrachtem komfortbestandteile für den kunden gelten nun als hohe messlatte für die zu entwickelnden zukünftigen systeme. dabei müssen sowohl die energiedichte der einzelnen zellen sowie des gesamten systems und die dadurch bedingte effiziente kühlung derselben gewährleistet sein. alldies bei vergleichsweise hohen sicherheitsanforderugen bei der integration ins fahrzeug. zwar lassen sich fest an der jeweiligen bauform des fahrzeuges orientierte speicherlösungen stabiler integrieren, jedoch verfolgt man damit nach wie vor den ansatz des klassischen kraftstofftanks - der kraftstoff wird in ein reservoir gefüllt. sicherlich mag es etwas früh für derartige überlegungen sein, böte der austausch der akkueinheiten (komplett oder teilweise) nicht mehr komfort für den kunden und weitreichendere möglichkeiten der wartung? eingebettet in einer art pfandsystem erhält der kunde an der "tankstelle" immer eine optimal geladene einheit bei wegfall der weiterhin zu erwartenden hohen ladezeiten. schnelladungen würden wohl auch weiterhin nicht unerheblich zu lasten der lebensdauer der speicher gehen. bei einen geteilten system - also fest integrierter und wechselbarer zelleneinheit - bleibt parallel dazu die option der aufladung (der integrierten einheit) zuhause (arbeitsplatz, supermarkt) weiter bestehen. die option der selbst- insbesondere der schnellladung verbietet sich wahrscheinlich für "pfandakkus" - auch wenn dies die systeme via eigensensorik loggen könnten - es würde ein nur ein weiteres spielgebiet für hacker hervorrufen. die infrastrukturen dafür sind denen der heutigen mineralölverteilung durchaus vergleichbar - vielleicht eine zukunftsoption für shell, exxon, bp und chevron. solaranlagen haben sie auch ganz schnell auf ihre tankstellen gebaut.

das dabei noch ein langer weg zu gehen sein wird, ist klar angesichts der alltäglichen probleme im umgang mit hochleistungs-li-ionen-akkus. wer auch immer die nase vorn haben wird, es bleibt zu hoffen, dass entwicklung hier nicht nur zum generieren von patenten sondern zur schaffung von produkten erfolgt. wenn auch der schlüssel zum erfolg gerade verlegtnoch nicht gefunden wurde, den krach auf den strassen scheint man bald im griff zu haben - auch wenn er bleibt.

mit grossem rummel hat es der tesla roadster letzte woche in die medien geschafft - ein e-sportwagen. angesichts des preises wohl mehr eine spielerei für gutbetuchte denn eine ernstahfte alternative zum klassischen kleinwagen. immerhin - mit seinem erscheinen können zumindest die beschleunigungsverrückten beglückt werden. ob diese nun ihr geld für den nächsten ferrari oder einen anderen exoten ausgeben ist wahrscheinlich so egal wie der reissack bei bauer liu.... . eines fällt allerdings auf. manche details sind denen des loremo nicht unähnlich. der anvisierte preis des loremo ev scheint jedenfalls normaleinkommenskompatibler - der nutzraum des fahrzeugs sowieso.



wer weiter unter strom stehen will, findet u.a. hier weitere anregungen zum suchen.

2008/08/14

ich glaube...

... bald an verschwörungstheorien. M83 und fahräder... irgendwie machts da grad klick bei mir. neulich erst in einem post zusammen verwurstet. hier sind mal die bmx-freaks dazu in szene gesetzt und hier noch ein werk mit weniger fahrrädern, aber mehr M83 - eine schöne idee allemal:



durch die erinnerung an den otago-trail in neuseeland und einen vortrag über radtouren in der sierra nevada bei velophil (u.a. gings da um die itinerarios cicloturisticas) dann beim suchen nach bahnstrecken zum radeln darauf gestossen:



beim bloggucken aufgehorcht: hier wurde das schöne "*" von der "before the dawn heals us" verwendet:


Mash SF from blind182r on Vimeo.

wobei das diese woche schon das zweite mal material aus frisco is.... aber das ist schon eine andere theorie (QCR5):

so und nun erklärt mich verrückt oder wie auch immer aber irgendwas hat das zu bedeuten. vielleicht auch nur, dass ich mitm rad zum lido fahr. hm realitäten können so ernüchternd sein. oder so schön.

bad moon rising

es war angenehm kühl. so eine frische zwischen lang- und kurzärmelig. das ufer war gefüllt mit dem herüberwehenden gebrabbel der terrassengäste des italieners und dem vereinzelten platschen eines fisches. irgendwer rief nach dem hund. oben auf der brücke dann nochmal über das ruhige wasser geschaut. ein damenrad mit ziel irgendwo in dieser stadt fuhr vorbei und hielt an. ein innehaltender blick hinauf zu ihm. lächeln. durchatmen. die stille bemerken. einen kurzen augenblick noch, dann den fuss zaghaft aufs pedal. mit leichtem druck wieder losgerollt. fast lautlos die brücke verlassen. er schaut hinab und zieht seine bahn.




I see the bad moon arisin'
I see trouble on the way
I see earthquakes and lightnin'
I see bad times today

Don't go around tonight
Well, it's bound to take your life
There's a bad moon on the rise

I hear hurricanes ablowin'
I know the end is comin' soon
I fear rivers overflowin'
I hear the voice of rage and ruin

Don't go around tonight
Well, it's bound to take your life
There's a bad moon on the rise
Alright

Hope you got your things together
Hope you are quite prepared to die
Looks like we're in for nasty weather
One eye is taken for an eye

Well, don't go around tonight
Well, it's bound to take your life
There's a bad moon on the rise

Don't go around tonight
Well, it's bound to take your life
There's a bad moon on the rise

der ganz normale wahnsinn

hab heute mal wieder schland in höchstkultur erlebt. auf ne beim zoll hängende lieferung gewartet. expressversand. war ja auch schon letzte woche donnerstag im lande. die grüne benachrichtigungskarte (hat das format einer essensmarkenkarte) leider erst gestern im briefkasten. also am mittwoch, wo natürlich schon um 12:00 geschlossen wurde. heute dann also der grosse tag. schlangestehen, zettel abgeben nummer bekommen, warten. warten. quatschen*. warten. aufgerufen werden. nummernkärtchen abgeben, paket öffnen, rechnung zeigen, nummer merken, wartengehen. warten. aufgerufen werden, steuer bezahlen, zettel bekommen, paket abholen gehen. uhrgucken. erschrecken. hunger bemerken.

irgendwie glaube ich, das ganze system steht vor dem implodieren. ein letztes aufbäumen könnte die angekündigte anhebung der zollfreigrenzen von derzeit 22€ auf 150€ im dezember sein. wahrscheinlich hat irgendein schlauer büromensch festgestellt, dass alles mit wert unterhalb 150€ mehr kosten verursacht beim eintreiben der zölle, als es letztendlich ins staatssäckel bringt. fragt sich bloss ob das auch für die einfuhrumsatzsteuer, also meistens die 19% MwSt. auf den betrag gilt. weil sonst bleibt der aufwand ja gleich. die netten beamten hinterm tresen konnten dazu allerdings auch keine qualifizierte aussage treffen.

so, ick hab da oben ein * an das wort quatschen gemacht. genau. beim warten nen typen getroffen der beide hände bandagiert hatte und nebst diverser abschürfungen auch nicht wirklich fit aussah. radgefahren. und dabei vor einer nach rechtsabbiegenden dame mittleren alters übersehen worden. dank seines erst vor zwei monaten gekauften, recht teuren bocks aber nach einem beherzten griff in die bremsen über den lenker abgestiegen, dabei drei rippen am lenker geprellt, eben die hände dann doch zum landen genommen und das radl in seiner selbstständigkeit einen teilsuizid begehen lassen - mit dem ergebnis eines kaputten rahmens. nach "freund-und-helfer-vor-ort" ins krankenhaus und nun die bange frage wie gehts weiter? autofahrerin fühlt sich nicht schuldig, zeugen gibts keine. die knochen werden schon wieder, lachen tut halt erstmal weh. geprellte rippen sind unangenehm. aber wird zeit dass sich die cops in bööörlin mal dazu befleissigen, wie ihre kollegen in köln zu agieren. da sind solche kommentare natürlich etwas hemmend. kein wunder das so ein unfug den rad-spannern auffallen musste.

ich verlange ja gar nicht, dass wir ne 24h-cctv für jedes rad bekommen, aber das wäre das erste mal, dass ich mich durch kameras sicherer fühlen würde. vielleicht.



ps: eldoradlo hat jetzt auch strike-bikes. wer also was zuverlässiges für die stadt braucht, ist mit dem roten oder schwarzen volksrad bestens unterwegs. hab ich schon erwähnt, dass das rot ein ganz besonders tolles rot ist?

2008/08/13

schuldig

konnte die beiden letzten nächte nicht ruhig schlafen. bevor ich mich also auch diese nacht wieder mit meinen gewissensbissen rumärgere, muss ich beichten. die woche begann wie so viele recht unspektakulär. küche. kaffee. kwatschenquatschen. klingel. in erwartung meines displays zur türsprechanlage - um dann die stimme einer schulfreundin zu vernehmen. soweit ja nichts weltbewegendes. aaaaber. gerade diese frau würde nie ohne vorankündigung vorbeischneien. noch dazu des vormittags. fragende blicke zwischen den mitbewohnern während sich - drei personen die treppe hochbewegten. genau, die kiddies im schlepptau. und eine grosse reisetasche vorneweg. sie würden jetzt hier einziehen. nachdem alle wachgeworden und von ihren augenblicklichen tätigkeiten aufblickten war der augenblick für des pudels kern gekommen. man hatte sie bestohlen. nicht bei aldi um die ecke, sondern während der ersten urlaubsetappe in einer norddeutschen (mittel)grossstadt. dafür aber nicht mittelschwer sondern eben so richtig. so wie es eben nur einer frau in voller härte widerfahren kann. handtasche weg - leben weg. geld, bankkarten, telefon, ausweise, zugtickets, wohnungsschlüssel, erfrischungstücher. wohnungsschlüssel - es dämmerte. ob wir, da wir ja und überhaupt. jemanden kennen. oder eventuell sogar selber. puh. und da wurde uns erstmal die vorangegangene odyssee berichtet. über die örtliche polizeiwache, die sperrung der karten, die mit geld und tickets aushelfende freundin. und der blöde teufelskreis zwischen "keine türöffnung ohne ausweis" und "nicht zuständiger hausverwaltung" (ersatzschlüssel würden nur bei defektem aber noch vorhandenem schlüssel angefertigt). es folgten erstmal ne halbe stunde kurzer telefonate - ohne erfolg. dann, da die zeit meinen mitbewohner zu einem termin drängte - lag es also an mir den einbrecher zu spielen. blieb also nur die variante der nicht ganz so rohen aber wohldosierten gewalt an der richtigen stelle. eine viertelstunde und eine herausgebeitelte türkassette später konnten die blümchen also wieder gegossen werden. noch schnell einen neuen zylinder eingesetzt - ein schlüssel baumelt jetzt in unserer küche - den dreck zusammengekehrt und die tür erstmal provisorisch von innen gesichert. bleibt nur noch der tage mal alles wieder schick zu machen. für die drei ist der urlaub (zumindest in der geplanten form) nun erstmal flachgefallen. neuen ausweis organisieren, neue bankkarten beantragen, neues telefon kaufen, alte nummern besorgen, handtasche und portemonnaie vermissen. manchmal sind montage ganz schön scheisse. denke kann jetzt ruhig schlafen, lag wohl nur an dem kneipenlärm von unten.

taste it!

auf der suche nach etwas leckerem steuerte ich kürzlich den dort vermuteten imbiss der hops & barley-jungs an - und musste feststellen, dass es diesen nicht mehr gibt. schade das. aber nicht weiter schlimm, um die ecke gibts ersatz - das yoyo. noch nicht so lange offen, bietet es eine ganz nette auswahl an burgern verschiedenster bratlinge zu angenehmen preisen. die pizzen sehen auch ganz lecker aus und die wraps sind recht üppig. bin zwar kein vegetarier - aber das motto "lieber gutes fleisch, dafür dann auch gerne seltener" öffnet die geschmacksnerven auch für solche läden - zumal wenn das schwesterherz - ihres zeichens seit ewigkeiten pflanzenfresser - in der stadt ist ;-). tja... und schwups war es um mich geschehen. hab ich mich doch nach der fuckparade schon wieder einen anderen burger testen lassen. dabei stört mich - im gegensatz zu den in einigen rezensionen bemängelten ikea-stühlen und bierbänken das ambiente überhaupt nicht. seit man im fhain eher aufpassen muss, nicht in kinderwagen zu stolpern denn in hundescheisse zu treten, vermisse ich schon eine gewisse ungeschliffenheit im kiez. fazit: eine nette abwechslung zu all den alternativen kindergärten, second-hand-kinderklamotten-läden und biomärkten.

makin´ em blue

ich gebs ja zu, ich bin ein spielkind. eines, welches sich ganz besonders für licht begeistern kann. sich bewegendes licht. für buntes licht. einmaliges licht. blaues licht.

neben der guten alten lavalampe - natürlich die astro (blau/blau) - tummeln sich da mittlerweile noch zwei space-projektoren (öl/gitter), eine mit fünf intensitätswechseln beschaltete miniaturweihnachtslichterkette in der grossen roten ikea-vase (bit porn-style), die grosse glaskugel mit dem u-boot-licht, noch eine lichtschlange (geradezu ordinär), die 60er-jahre glaskugellampe an der decke (aussen rot innen weiss) und die schwarzlichtröhre zur illumination meines psycho-bemalten klamottenschrankes (wenn ich den mal nicht mehr brauch, kann ich mir immer noch die türen als bild hinhängen). daneben fallen die hommage an meinen lieblingsvodka (aus einer zeit als sich ikea und absolut noch mochten) oder die von unten beleuchteten blauen glaskugeln schon fast nicht mehr auf.

eigentlich also alles genügend spielkram um nicht in gleissend weisses neonröhren licht getaucht sein zu müssen (frage mich bei einem blick aus dem fenster auf die gegenübeliegende strassenseite jedesmal wie man so etwas ernsthaft in einer küche installieren kann). gut, nach dieser liste komme auch ich nicht umhin, mir eine kleine macke bezüglich lichtechnischem firlefanz zuzugestehen. deshalb habe ich dann auch nicht vor den plattenspielern halt gemacht. ich liebe meine decks. aber ich wär nicht ich, wenn ich nicht auch hier etwas zum verbessern gefunden hätte. das auswechseln der dünnen chinch-strippen gegen ordentliche doppelt geschirmte kabel mit robusten steckern war eine logische erstmassnahme. und weil zu den nun blau ummantelten dicken strippen blau sowieso gut passt, habe ich mich mit dem mehrfarbigen mäusekino befasst.

im netz findet man in den üblichen stores und foren immer mal wieder hinweise und angebote auf umbaukits oder den kompletten umbauservice. mich haben solche sachen immer abgeschreckt - vor allem preislich. wer werkunterricht nicht ausschliesslich zum schlafen anwesend war, sollte sich selbst erklären können, was es so grob zu beachten gibt.

erstmal benötigt man nen schaltplan. nun ist das gute gerät ja schon ein paar tage auf dem markt - mit etwas fleiss findet man also eine ca. 3mb grosse datei namens "technics_sl1200_service_manual.pdf". weitaus schwieriger ist es dann, geeignete led´s zu finden. für die stroboskopbeleuchtung und die 33/45-taster noch recht einfach zu lösen stellte sich das auffinden einer rechteck-led mit 2x5x7mm lange zeit als echtes problem dar. nach ner weile waren dann aber alle beteiligten via led-versendern, ebay und conrad zusammen. bei den runden 5mm led´s fürs strobo und den 3mm-led´s für die taster könnte man mit etwas muse versuchen, von den elektrischen werten her passende zu bekommen um sich so das anpassen der vorwiderstände zu sparen. das hat aber zur folge, das man deutliche unterschiede in den farbtemperaturen erwarten sollte - macht meines erachtens den aufwand schon wieder halb zunichte.

doch zurück zu den details. die strobo-leds (D203, D204, D205, D206) hatte ich schon vor einer ganzen weile besorgt. da die vier led´s in reihe geschaltet sind, ist eine leichte abweichung von der ursprünglichen betriebsspannung nicht allzu kritisch, spart man sich das anpassen des vorwiderstandes R212 (120Ohm, 0.25W, 5%). habe led´s haben 3,4V betriebsspannung gewählt. es macht sinn, alle led´s bei möglichst einem händler zu besorgen. die entwicklung geht irgendwie nur in richtung "schneller, höher, weiter" - bei led´s heisst das "heller, heller, heller". das sorgt spätestens im dunkeln dann für eine unangenehme überraschung - man ist einfach nur geblendet. bei den vor etwa zwei jahren gekauften led´s habe ich nur etwa ein zwölftel der lichtstärke der für pitchfader und speed-selector erst kürzlich gekauften.

für diese musste ich mir etwas mehr aufwand betreiben. D201 und D202 sind über den R213 (1.2kOhm, 0.25W, 5%) angeschlossen. für die neuen led´s muss dieser ausgetauscht werden - 820Ohm tun´s. da die led´s unter den tasten auf einer kleinen platine mit abstandshaltern sitzen, hat man eine gute chance die blendwirkung zu mindern. ich habe mit einer lochzange fünf 3mm-konfettis glasfaserklebeband (ein stück matter kunsstoff sollte es auch tun - ähnlich der blende im einschalter) auf die led geklebt. dann 6mm schwarzen schrumpfschlauch drum - durch das verbleibende stirnseitige loch emittiert hinreichend gedimmtes licht.

bei der led für den pitchfader (D401) muss der R305 (180Ohm) ausgetauscht werden - 68Ohm tun´s hier. hier muss man etwas bastelspass leisten, will man nicht im blauen scheinwerfer stehen (wer eine quelle für 2x5x7mm-led´s mit <<100mcd weiss - melden). als völlig ausreichend kann der anteil seitlich abgestrahlten lichts gelten. die anschlussfahnen der led sind lang genug, die led auf der platine um 90° abzuwinkeln. d.h. alle schmalseiten mit schwarzem edding abdecken, eine weitere led opfern und mit ner diamantfeile in form gebracht senkrecht auf die eingebaute led mit einem nichtelastischen sekundenkleber geklebt. die stirnseite vorher mit nem schnipsel 800er schleifpapier angemattet - fertig.

der ganze spass verursacht kosten von ca. fünf euro - vorhandensein von zeit, lust, ein wenig geschick und standardbastelzeug vorrausgesetzt. zeug, welches man irgendwie brauch:

service manual
kreuzschraubenzieher
winkelpinzette
gerade pinzette
lötkolben - besser lötstation (~360°C)
lötzinn
seitenschneider
multimeter
schrumpfschlauch
sekundenkleber
klebeband - irgendwas is immer mal zu fixieren

achja - ähm auch hier gilt natürlich: stecker ziehen, netzteilrestspannung abbauen! ich weise hier mal ausdrücklich darauf hin, dass die oben aufgeführten schritte natürlich nur von fachpersonal ausgeführt werden sollten, und die garantie ist mit einem solchen eingriff natürlich auch futsch - bei meinen technics aber sowieso schon vor über zehn jahren abgelaufen. also wer da rumbastelt sollte sich an die üblichen sicherheitsregeln für elektrik/elektronik halten, dann passiert auch nix.

na und?!

mein funknetz zickt grad rum. besser gesagt das wlan aus der wg eine etage tiefer. da der gute mensch aber nich unbedingt jemand ist, der sich mit sowas befassen mag, holt er sich eben den kumpel ran, der dass eingerichtet hat. irgendwann klingelts. man bräuchte eine xp-cd. soso. und dann müsse man von meinem rechner aus auf den router. soso. weil man eben grad ein paar trojaner gefunden hätte. auf dem rechner in der wg. soso. und dann steht neben dem unter mir wohnenden kumpel sein externer experte inner bude und konfigurieren den router. soweit so gut - man ist ja nicht so. aber dann fallen dem experten meine schicken laufräder auf. und der rahmen. und die anderen teile. und dann gehts los. echte phil wood - an so nem rahmen - das geht ja gleich gar nicht. und überhaupt ob ich überhaupt wisse was es mit fixies auf sich habe. und er wäre kurier und überhaupt.

muss ich mir so nen quatsch um halb eins inner nacht überhaupt anhören?

also liebe experten. mit euch is dat schon komisch. mag ja sein dass ich mich hier auf glatteis wage. aber wenn ich mir angucke wie der router konfiguriert war/ist, dann fällt es mir sichtlich schwer respektvoll zu bleiben. besonders wenn ich mich dafür rechtfertigen muss meinen schicken alten rennrahmen mit nen paar hübschen laufrädern auszustatten. wenn sich das für einen kurier verbietet - er ausschlieslich auf nem richtigen bahnrahmen fixie fahren würde - bitte. macht doch. das muss aber nicht für mich gelten. ich muss den zirkus nich mitmachen. ich kenne die geometrie meines rennrahmens. habe ihn wahrscheinlich länger gefahren als es dieser aushilfsnetzwerker auf seinem trendy bike aushalten wird. und genau deshalb bleibe ich dem rahmen treu. ich wäre schlecht beraten einen so treuen und verlässlichen gefährten in den ruhestand zu schicken.

wer bitte braucht denn nun eigentlich wirklich nen bahnrahmen unterm arsch?! keine sau. schon gar nicht so ein schönwetterkurier.

gegen die wegwerfmentalität. pro alte rennrahmen. kein schicki-micki!

denn eins hab ich all die jahre gelernt - es kommt immer auf den fahrer an. das material spielt nur seltenst die entscheidende rolle. und schon gar nicht da, wo sich ingenieur und netzwerkender kurier auf der strasse treffen.

2008/08/08

brauchst du hart²?

nein.
kriegst du trotzdem.
und wann und wo, bitte?

morgen umsonst und draussen. wobei umsonst natürlich nicht stimmt. wäre zumindest zu wünschen, dasses nich umsonst is. später dann für jeweils 6 euro entweder ins tacheles oder wie üblich in den raw-tempel.

achja - geht aber nicht nur um schneller, lauter, härter und mehr bass. gibt genügend gründe, zu zeigen, dass berlin eben mehr als investorenspielgebiet, pullovervorschläge, kaputte paläste und obamaglotzen bietet. be fuckparade. be subculture. be berlin. oder so.

schön die wahl des themas:

"Mach mit, mach’s nach, mach’s besser.

Die Fuckparade im elften Jahr. Start ist am Samstag, den 9. August, um 14 Uhr an der Michaelkirchbrücke in Mitte. Für den Schwarzen Kanal, die Köpi, das New Yorck und Bethanien. Gegen Polizeiwillkür, Drogenhysterie, Gentrifizierung und vor allem gegen Media Spree! Den ausführlichen Text gibt’s in der Pressemitteilung.


echte und unechte technovikings - auf die strasse bitte!

2008/08/07

iGnore

man muss nicht jedes spiel mitspielen.
man muss nicht dieses spiel mitspielen.
man muss nicht diese spiele mitspielen.

auch wenn zum ersten mal bmx und zum letzten mal soft- und baseball dabi sind.

wir hatten das alles schonmal. ich kann mich noch daran erinnern wie beim letzten turn- und sportfest der ddr die heerscharen gleichgeschalteter fähnchenträger für eine potemkinsche sportkulisse sorgten. und die ganze karre doch schon längst im dreck steckte. dreck den man ungesehen machen wollte. wenigstens für diese zeit.

die chinesische staatshygiene sorgt für cleane spiele (doping sei hier ausdrücklich ausgenommen). gesäubert. makellos. steril. perfekt. das alles war irgendwie zu erwarten. und wird auch mit gewaltigen bildern bestätigt werden.

der beschämenste makel haftet aber dem IOC an. erst der schritt zum kommerz - die tld *.org ist zwar nicht mehr mit dem anspruch an nichtkommerzialität verbunden, aber dann steht doch wenigstens dazu. ernüchternder ist die meinungslosigkeit, der fehlende sports- und menschengeist auch mal eier zu beweisen, wenn es um nebensächlichkeiten wie zensur und meinungsfreiheit, sogar und vor allem gegen die eigentliche sache, geht.

so bleibt ein glänzendes abziehbild. bunt. steril. perfekt.

schade dass sich da bestimmt einige athleten nen wolf trainiert haben und ich dem nun durch mein iGnoranz nicht anerkennung und respekt zolle, aber ich kann halt nicht jedes spiel mitspielen.

ich werd mich stattdessen aufs rad setzen. die krücken muss ich ja eh in den nächsten wochen ganz weglegen.

#my_personal_olympic_thought

"Ein Ei...

...ist durch seine Hülle in gewissen Grenzen ein abgeschlossenes System und bietet dem sich entwickelnden Wesen für eine begrenzte Zeit einen Schutzraum." sagt wikipedia.

tja... sieht so aus als ob es auch eier gibt, die selbst eines gewissen schutzes bedürfen - die spezies der überraschungseier. den vorschriftentod soll es sterben, gemeuchelt per dekret. als ob es nicht schon schwer genug ist ein ü-ei zu sein - bei diesen temperaturen. durch die fanszene werden schlachtpläne entwickelt, medien mobilisiert und gleichgesinnte kräfte geeint "Da hilft nur eins: Dagegen ankämpfen! Ich hab im Studi-Vz ne Gruppe gegründet und schick die Mitgliederliste nach Berlin... ;-) "Ü-Ei muss bleiben - Gegen den Kontrollwahn der Bundesregierung!".

für wahr - dass darf nicht passieren!!! wie werden mir die szenen in der kassenschlange fehlen: genervte mutter kämpft gegen kleine nach ü-eier-gierende wänster an. zum allgemeinen ich-hab-die-langsamste-und-längste-schlange-erwischt kommt als shopping-ei-i-tüpfelchen noch die phonetik schreiender kleinkinder nebst hoffnungslosem elterlichem widerstand gegen die brüllenden kevin-pascals und jaquelines. wo bitte bleibt da der unterhaltungswert beim einkaufen?! denkt hier vielleicht auch mal jemand an mich als gelangweilten schlangesteher?!

für die auslage von mehr ü-eiern ausschliesslich in kassennähe! sonst kommt der ober-eier-experte:

2008/08/05

lametta für die ohren

hat irgendwie eine weile gedauert. aber dann gabs kein halten mehr. addicted once again. ladytrons letztes album - velocifero. gleich vorneweg: mir isses wurscht dass der titeltrack nich mit drauf is und ob das gerechtfertigt is von nem tempobringer zu sprechen. egal. augen zu und ohren auf. is halt schwierig gewesen, die qualität auf dem konzert im postbahnhof zu bemerken - dazu waren schliesslich zu viele bekannte sachen dabei. und ein stellenweise mieserungewöhnlicher sound. aber insgesamt wars halt so dolle, dass es ne weile gedauert hat, sich die scheibe richtig anzuhören. und nun, da ich sie nahtlos in die vorgänger eingereiht sehe - wie lange dauerts bis zum nächsten album?



nee das passt schon - auch wenn einige kritiker bei diesem album (wie bei dem davor und dem davor) einen inhaltlichen stillstand bemängeln. seh ich nich so. aber wie die lemminge - schreiben eh fast alle nach einem wind. selbst wenn dem so wäre - na und. lieber ne gleichbleibend gute qualität ohne missglückte experimente oder allzugrosse peinlichkeiten. madonna hat sich damit ja selbst ins knie geschossen. und air wird sich immer an ihrem debut messen lassen müssen.

is nich alles gold lametta, was glänzt. aber insgesamt eine runde sache. mit grossartigen perlen. diese hier kommt verdammt dicht an meinen bisherigen favoriten ran:



ladytron - deep blue

ps: deep blue? - ick muss wieder mal tauchen!

schulanfang

is nochn bissl hin. erhebliches einsparpotential beim schultransport bietet diese variante:



via 2dayblog

2008/08/03

IHN

mal wieder ein buch fertig gelesen. wobei "fertig" gar nicht passt. hätte noch ewig weiterlesen können. Paul Lukas* - IHN. was bleibt - ein grinsen, irgendwo im bauch. und ein trauriger nachgeschmack. aber auch bedingungslose zuversicht. das das alles schon so sein muss. und gut wird. und wenn´s grad nicht danach aussieht, kann man´s ja immer noch mit ner gehörigen prise humor und sarkasmus sehen. weil - wird schon wieder. wobei es halt wieder auffällt, man kann so nen roadmovie nicht in deutschland passieren lassen. glaube der herr buck hats mal treffend beschrieben (und wenns nich der buck war - könnt mir keinen passenderen vorstellen der´s gesagt haben könnte) - "wenn man in deutschland einen roadmovie drehen möchte, muss man das mit leuten machen, die nicht lesen und schreiben können. alle anderen sind in sechs stunden da.".



irgendwie gibts in jedem roadmovie die ganz bestimmte einstellung. zurück. aus dem cabrio über die kofferraumklappe oder durch die - meist regenbetropfte oder mit atemkondensat beschlagene heckscheibe - auf den asphalt und die sich darin spiegelnden frontscheinwerfer anderer autos - alle unterwegs in ihrer eigenen geschichte. zeit seinen gedanken nachzuhängen. wenn alles passt entsteht ein kinosaal voller melancholie. manchmal enden solche einstellungen nach einem schwenk im himmel oder nem sonnenblumenfeld.

und dann gibts da noch die zuversicht, das nach vorne schauen. kamera nach vorne. meist nachts ohne entgegenkommende autos. landstrasse. mittelstreifen, kamera senkt den blick aus dem unbestimmten am horizont nach unten. senkrecht über den vorbeirasenden weissen oder gelben fahrbahnmarkierungen verharrend bleibt auch zeit zum grübeln. ein kinosaal voller aufbruchsstimmung.

2008/08/02

a life, sold

gerade mal einen monat ists her, dass Ian Usher sein leben versteigert hat - geisterte ja allerorten durch die boulevardpresse. nachdem die spreu üblichen spassbieter rausgekehrt wurden, blieb am ende ein nettes sümmchen übrig. zusammen mit der nun ungeteilten aufmerksamkeit um seine person dürfte es ihm nicht schwer gefallen sein, die tür hinter sich abzuschliessen und in die welt zu ziehen. die nächsten zwei jahre hat er jedenfals so einiges vor.

unser ozzi hat also ein dickes konto - wobei das bei dem harten euro gar nich sooo viel is - und baut grad seine to-do-liste zusammen. ob ihm das sein pr-berater, sein anwalt oder wer auch immer geflüstert hat - scheint als will er die welle des medialen interesses noch ne weile reiten. ob das so klappt? zwar sind seine bis jetzt auf der seite stehenden ideen nicht ganz mein geschmack, aber wenn ich mir vorstelle, die nächsten 100 wochen so durch die welt zu flippern würde mir der spass schon jetzt vergehen. hab zwar einige aussis als ziemliche draufgänger und partymacher kennengelernt, aber hundert wochen zu füllen kann ganz gut schlauchen. mal sehn wann der gute mann urlaub vom urlaub brauch. und was wenn ihm zwischen elephantenreiten und machu-picchu-gucken die eine übern weg läuft? fragen über fragen.

ganz schön kompliziert so´n verkauftes leben. was nicht heisst, dass es unverkauft einfacher is.

2008/08/01

bicycle related stuff

das bike writers collective hat ne nette "CYCLISTS' BILL OF RIGHTS" publiziert. im prinzip schon richtig - blöd nur, wenn man jeden tag aufs neue feststellen muss, wie die einzelnen punkte im verkehrsalltag ad absurdum geführt werden.

frau lehmmann gings diese woche ja nicht nur um die modischen aspekte - so richtig befürwortet wurden helme nicht. hier kann man seine eigene fahrweise mal überprüfen, einige gute tips dabei.

ein entspannter rückblick zur Bicycle Film Fest block party in LA, netter part mit ines brunn:


BFF Block Party LA 2008 from rossangeles on Vimeo.

für mehr bunt sorgt diese eigenwillige 4farben-4fahrrad-druckmaschine, für lauffaule grossgärtner empfiehlt sich diese fahrradschubkarre.

auch wenn die bnyc grad sommerpause macht, immer wieder schön: das berlin video.

nach soviel bicycle-related-stuff hier der car chase terror von m83 - für die ick mir ein ticket geholt hab *freu*.