2013/01/31

Frei.Wild bellt

Getroffene Hunde bellen, stimmts? Man kann da bestimmt tiefere psychologische Schürfarbeiten vornehmen, aber das was da abgeht lässt keinen anderen Schluß zu.

Ich dufte mich ja mal selbst davon überzeugen worum es sich beim Frei.Wild'ler so handelt. Ende letzten Jahres durfte ich eine Horde dieser Spezies bemitleiden als ich mit dem Zug gen Berlin fuhr. Ich glaub da gab's ein Konzert von der Band. Und da fuhren dann Fans hin. Okay, saufen tun viele die auf'n Konzert fahren. Drinne kostet das ja auch'n bissl mehr. Hab ich kein Problem mit. Auch wenn Leute dann unterwegs schon Spaß haben. Is nur fair. Aaaaaber. Diese Truppe war eindeutig nicht das was man gemeinhin als politisch unbedenklich einstufen würde. Ich hab derer Fratzen schon viele gesehen. Solche Kunden gabs/gibts zum Teil auch unter den Gabbaleuten. Nur dass beim Gabba diese Leute nicht allzuviel Identifikationsfiguren auf der musikalischen Seite finden. Frei.Wild selbst schafft allerdings einen mehr als nahrhaften Boden für rechte Gesinnung. Die Rasselbande im Zug musste dann auch prompt die üblichen einschlägigen Witze über "Reichs"bahn etc. loslassen. Ich brauch das nicht näher ausführen.

Auf jeden Fall kann ich mir sehr gut vorstellen dass diese Tüpen genau der Schlag sind, die jetzt auf ein Statement wie dass von Jennifer Rostock abgehen. Und getroffene Hunde bellen. Wie jetzt also die Frei.Wild'ler.

Ich bin ja viel mit dem Rennrad über die Dörfer gefahren. Da gabs auch viele bellende, weil auf alles Fremde scharfgemachte Hunde. Die stören, okay. Dem ein oder anderen musste ich mal eine mit der Luftpumpe geben. Aber im Grunde waren diese Hunde echt arme Kreaturen. Die hatten ja sonst nix. Wie die Frei.Wild'ler. Als dieses "Wir", dieses "gegen alle anderen", dieses "stolze", dieses "bessere", dieses "nationale".

2013/01/30

Ist das alles?

Ist das alles was Herrn Ramsauer und unserer Regierung so einfällt? Ist das die Antwort darauf, dass es zunehmend mehr Menschen gibt, die ihre täglichen Wege mit dem Fahrrad erledigen? Ist das die Antwort darauf, dass ein sich täglich mit dem Rad zur Arbeit bewegender Mitarbeiter eine Einsparung an Gesundheitskosten und Mehrwert für den Arbeitgeber darstellt?

Eine Abwrackprämie hat eine ganze Industrie ein wenig länger am Tropf gehalten, ob dies nachhaltig Sinn macht ist nicht sicher. Das sich auf lange Sicht Produktion von Automobilen in Europa rentabel darstellen lässt ist keinesfalls garantiert, zahlreiche Werksschliessungen sind bereits sicher terminiert, gerade aber durch eine weitere Verlagerung in günstigere Produktionsregionen dürfte sich dies aber weiter fortsetzen. Sicherlich ist ein erhöhtes Verkaufsaufkommen durch mehr Radfahrer in Ballungsräumen irgendwie handzuhaben, ob aber Peitsche statt Zuckerbrot die Lösung sein sollte? Sicherlich fahren in Zukunft auch mehr derer Leute mit dem Rad, die auch als Autofahrer keine Waisenknaben waren. Vielleicht ist es ja statistisch zu begründen bei einem Zuwachs von Radfahrern einen Zuwachs von Verkehrsregelverstössen zu erwarten. Berechtigt wäre eine Erhöhung von Bussgeldern allerdings nur wenn die Verstösse überproportional anwüchsen oder überproportionalen Schaden für die Gesellschaft bedeuteten. Zu beidem lassen sich keine Aussagen noch belastbare Zahlen finden. Es bleibt lediglich der Eindruck eine offensichtlich überraschend wachsende Teilnehmerzahl adäquat zu schröpfen um die Staatskasse aufzubessern, oder eine weiterhin automobilhörige Politikausrichtung zu verfolgen. Beides wäre falsch und letzteres irgendwie auch sinnlos. Wenn sich das Konzept individualen Autobesitzes derzeit schon wandelt und in dieser Form sogar in den Automobilkonzern wahrgenommen, vielmehr sogar berücksichtigt wird und in strategische Ausrichtungen mündet, sollte dies auch in dem Amtstuben der Politik Wahrnehmung finden.

Wo bleiben allerdings die ernsthaften Anstrengungen endlich durch die urbane Brille zu schauen? Ich kann kaum einen Willen ausmachen, ernsthafte Verkehrsplanung mit einer zeitgemäßen Prämisse anzustrengen. Sicher, wir werden Strassen weiter benötigen, der Mensch möchte heutzutage seine Güterversorgung sichergestellt wissen, er erwartet seine online erworbenen Artikel in kürzester Zeit zu erhalten. Wir werden in diesem Land weiterhin versuchen Güter zu produzieren und diese konkurrenzfähig zu halten, wir werden Logistik und Infrastrukturen weiterhin benötigen. Aber wir werden eben auch dieser zusätzlichen Anforderung nach Lebensqualität gerecht werden müssen. Standortattraktivität defniert sich für den Einzelnen zunehmend über unversehrten und selbst erlebbaren Individualraum. Der Zuzug in Richtung Städte war stark und wird sich zumindest nicht umkehren. Nun kommt es darauf an, diese Ballungszentren lebenswert zu halten. Einzelne Städte werden ihre Standortvorteile gegenüber anderen stärker herausarbeiten müssen, wollen sie nachhaltig Steuerzahler an ihre Gemeinden binden. Und ja, ich wage zu behaupten, dies wird zum großen Teil über fahrradfreundliche Verkehrsplanung und attraktive Einbindung von ÖPNVs geschehen können.

F.D.P. - Fick Die Politik

Boah. Ich könnte kotzen. Das mit dem ganzen nun rollenden Stein der da vom Netz aus durch die Gesellschaft dauert in meinem Kopf noch an. Das ist noch nicht fertig und wird es wohl auch noch eine Weile nicht sein. Aus persönlichen wie medialen Eindrücken und Gründen.

Das ganze Ding ist ja letztlich aus einer Richtung hochgekocht aus der man sowieso nur politische Flatulenz erwarten darf. Man möchte das Ganze eigentlich trennen wollen. Weil dieses Sexismusthema nicht zu einer Partei gehört sondern zu so ziemlich Allem ringsrum. Was aber der getroffene Hund da gerade anstellt ist unter aller Gürtellinie. Die Herrenriege (Herrenmensch war mir jetzt zu sehr, naja...) klopft sich gegenseitig auf die Schultern, poltert in Richtung Medien und politischem Gegner, diffus, verallgemeinernd, um den heissen Brei.

Wie viel Offenbarung steckt da drin? Dieses Bild von der - was hatten wir da nicht schon alles? - Partei der Besserverdienenden nun zur Partei der totschweigenden Altherrenverbündeten? Man schiesst gegen "die Anderen":   

...seine Lieblingsgegner Peer Steinbrück und Jürgen Trittin - überhaupt um die grünen "Tugendwächter" und deren "Öko-Schickeria". Von dort ist es dann allerdings nicht mehr weit zu dem einzigen Satz, den sich Brüderle im weitesten Sinne zum Thema Sexismus erlaubt, er lautet: "Sie können uns schlagen, beschimpfen, mit Dreck bewerfen, aber sie können uns unsere Überzeugungen nicht nehmen."

Spiegel

Okay, wir lernen also gerade:

1. es ist lediglich der böse politische Gegner, der uns hier angreift. Wir stehen zusammen und überdauern das.

2. es gibt kein Thema, dem man sich stellen muss, und wenn betrifft es uns nicht.

3. wir haben Überzeugungen.

Wenn diese Überzeugungen bedeuten, was 1. & 2. beinhaltet, stellt sich die FDP damit schon wieder als Übermenschenpartei da, die Besserwissenden.

Es kotzt mich an, welch Affentheater da aufgeführt wird. Mit welchem Willen diese Herren sich da repräsentieren. Spätestens jetzt müsste diese Partei für jede Frau und jeden empathiebegabten Menschen unwählbar geworden sein.

Und für die gedankliche Vergewaltigung der Politik, sich hinter dieser zu Verschanzen, die eigentliche anstehende Debatte zu ignorieren wünsche ich hier ein paar kräftige Eiertritte in Richtung blaugelb.

Spülkastenkruste, jawoll!

...so stell ich mir die jedenfalls vor. Ich mach ja gerne einiges mit. N' Chili in einer Hinterhofspelunke in Mexiko, frittierte Insekten in Thailand, Vegemite in down under, alles kein Ding wenn auch nicht ein tägliches Muss. Aber wie zum Teufel müssen Geschmackstester bei Lindt eigentlich drauf sein um sowas zu fabrizieren:


Ich habs versucht. Zweimal. Ohne Erfolg. Ich komm da einfach nich ran. Hier haben die echt eine Kreation der Kreation willen zusammengehauen. Schade um die Rohstoffe. Ich hab die für das Foto extra nochmal aus'm Müll gefischt.

2013/01/25

Club Mathe & Bierstyle

Eieieieiei. Wennde nich aufpasst dann haun die Jungs Sachen raus ohne Deinen Applaus. Der kommt dann jetzt dafür umso mehr.

Pilskills - ick hab'se lieb!

  
Pils Daddy (Pilskills & Suff Daddy) - Club Mathe

  
Pilskills - Bierstyle

beides via

Ordnung muss sein!

Hellyeah! Nur noch 6 Tage bis zur Rückkehr ins Büro. Ich brauch ganz dringend diese Teile:

via

FETT!

Okay, Dub Elements & The Streets Are Ours - You Suck is auch fett, aber ich mein dass was der Bengel da macht.

 

Schon mal nen LKW geküsst?

Man kann ja RamSAUer spielen und die Schuld beim bösen Radfahrer suchen oder man kann ein ernsthaftes Interesse am Miteinander haben. Denn die Zahlen sagen klar wo die Gründe liegen.

Die Briten in London haben LCC.

London Cycling Campaign: We are the voice of cyclists in Greater London. Support our vision to make London a cycling-friendly city at www.lcc.org.uk

Und die machen sowas zum Beispiel:

  


via

Macht mehr Sinn als manches Parolengrölen.

alt.modisch

Ich weiss nich. Ja. Nein. Oder. is ja noch'n Stückchen hin bis zum März. Ich werd mir das mal angucken. Aber es ist ja nun nicht gerade so, dass H&M den stabilsten Kram produziert. Wenn die bei der Kollektion ihren Standard-Anspruch walten lassen haben, fallen die Teile wohl nach ner Saison auseinander. Vielleicht nehmen die das aber so ernst wie die typischen Designer-Extra-Kollektionen. Dann bliebe nur noch die Frage was Style so kostet.

 

yet another page #15

Wenn wieder mal die Worte fehlen, .... einfach mal bei http://www.systemcomic.com/ vorbeigucken, die haben da was für jede Lebenslage. Braucht man öfter mal:


src

2013/01/23

Nur eine Frage der Kategorie

Von thegoat.backcountry.com

Mehr muss man dazu eigentlich nicht loswerden.

Jack Wolfskin jetzt neu mit: Greenwashing

Na leck mich! Kenn noch jemand Jack Wolfskin? Das sind die, die sich damals dieses und jenes verdient haben.

Und seitdem? Ich glaube die Bude wurde irgendwie verkauft und das letzte woran ich mich erinnere sind lecker Zutaten. Gesund geht anders. Man möchte also meinen sie hätten in dem Laden einige Kunststückchen nötig um noch irgendwie ihr wir-sind-die-draussen-und-Natur-Marke zu rechtfertigen.

Bämm. Vielleicht hat man im Elfenbeinturm mitbekommen dass man nur noch scheisse rüberkommt oder man hat jemanden für CSR eingestellt. Anyhow. Jack Wolfskin kaufen jetzt ihren Strom bei Lichtblick. Na, wenn das mal nicht Lichtblick abwertet. Hat man noch vor einiger Zeit angemerkt "Wir wollen uns dem Greenwashing-Trend nicht anschließen", sind diese Zeiten wohl vorbei und man geht mit dem "Greenwashing-Trend". Tjoaaaaa, Ethik-Placebos für die Kunden.

Keine Ahnung ob es den Laden zu einem besseren macht, aber ich glaube die paar kWh/Jahr die sie in Schland verbrauchen werden in ihren fernöstlichen Auftragsnähereien bestimmt in ner Woche vernascht. Und das is dann mal lecker Kohlestrom. Und das sieht dann so aus.

Ich lass das jetzt mal in die Kategorie "LOHAs, die Cayenne fahren" rutschen. Sympahtieträger sein geht anders.

2013/01/22

"N"

Aus Gründen.


Mir geht die ganze Thematik zwar schon so'n bisschen am Arsch vorbei, denn es wurde m.E. schon alles dazu gesagt, veröffentlicht, corrected und durchgedingst. Aber weil ich mich schon stark wundern muss wie wenig coole Kinderbücher die Leute so lesen (lassen), wenn sie ernsthafte Schäden in der Gesellschaft befürchten ob dieser auszumerzenden Inkorrektheiten: Ich mag Bücher und habe mich als Kind da reingefressen. Aber ich bin dabei weder über zuviel "N" oder ähnliches gestolpert noch habe ich, sollte ich dann doch einmal, merklich Schaden davon getragen. Die ganze Diskussion ist so überflüssig wie ein Furunkel am Arsch. Originaltexte bleiben Originaltexte. Egal ob da jemand durchforstet und rotstiftet. Einmal geschrieben ist ein Text existent. Und das ist gut so, im Schlechten wie im Guten. Der Mensch hat die Atombombe ausgeknobelt, jetzt wird er auf Ewigkeit mit dieser Gefahr leben dürfen. Die Blaupause ist existent. Der Gedanke, das Wissen, die Technik vorhanden. Und eine Weiterentwicklung kann m.E. nur nach vorne stattfinden. Will meinetwegen heissen, schreib heute oder in Zukunft keine "N"-Wörter mehr. Aber lass'n Buch in Ruhe. Im Internet rumlöschen findet Ihr doch auch uncool.

Ansonsten: "Wanna move on to another question?"

2013/01/21

Warum mich das jetzt nicht überrascht...

...Forscher haben herausgefunden.... "Facebook-Nutzung macht neidisch und unzufrieden". Ach was. Ich behaupte mal, das gilt für alle (sozialen) Netzwerke. Wahrscheinlich auch für Foren (mein Hobby mache ich geiler als Du Deins...) und Szenen (wie z.B. unter Modebloggern) bis hin zu den sogenannt "erwachsenen" Karrierenetzwerken (LinkedIn, Xing, etc. - meine Karriere ist ja soviel geiler, ich hab hundert "wichtige" Kontakte mehr...). Und deswegen ist das ja auch alles so unheimlich anstrengender geworden - wir sehen die tausend Anderen, Gleichen, potentiell Besseren ja nun viel deutlicher. Vergleichskategorien sind ja nur eine Frage von Filtern und ein bisschen Code. Und schwupps - biste nich mehr so cool wie Du eigentlich bist, sondern Mittelfeld. Blöd bloss, wenn Dir Werbung, Schule, Freunde und Gesellschaft klarmachen das Mittelfeld der Verliererstatus ist.

Im Grunde ist das ein uraltes, wahrscheinlich instinktives, Verhalten von uns Menschen. Und irgendwie auch der Grund weswegen es immer Wettbewerb geben wird. Ich denke da weniger an Sport, mehr an Gesellschaft und Wirtschaft - besser sein wollen wird immer der Antrieb sein der ganz tief unten drinne schlummert. Und Fazebuke ist halt nur ein Ventil, eins für jeden der da mitmacht. Ist halt die Frage ob man da mitmachen will bzw. wann man wo auf die Bremse tritt. Mal auf die 15 Minuten Ruhm zu scheissen will gelernt sein. Sollten die mal in die Lehrpläne aufnehmen.

Achja, und diese Forscher haben da natürlich mehr [*.pdf] dazu geschrieben.

smart?

Hat sich nicht viel getan seitdem. Und wenn mal smart statt robust dann vielleicht fair? Man darf Ihnen Erfolg wünschen. Und dass sie den nicht gerade kleinen moralischen Ansprüchen auch gerecht werden können. Einen auf CSR etc. machen sie ja letztlich alle, auch wenn sie Waffen oder Atomkraftwerke bauen.

2013/01/19

Work. Weekend. Beer.

Er wohnt eine tiefer, gegenüber. Das heisst, eigentlich nur am Wochenende. Weil sonst ist er nicht da. Arbeitet irgendwoanders unter der Woche. Und wenn Freitag ist kommt er wieder. Fährt nochmal los. Einkaufen. Nicht viel. Was so reicht für zwei Tage. Aber immer ein Kasten Hasseröder. Und manchmal bekommt er Besuch. Von gleichgetrimmten Tüpen. Die bringen dann auch noch Bier mit. Oder sie fahren zusammen irgendwohin. Mit dem Bier. Manchmal ist es dann bis in die Nacht lauter. Bis das Bier gewirkt hat. Dann fahren sie wieder weg. Die Vorhänge sind immer zu. Zu hell ist nicht gut wenn man ausschlafen muss. Irgendwann Sonntagabend fährt er wieder los. Manchmal nimmt er ein paar Flaschen mit.

Er ist keine 40. Er ist einer von vielen.

2013/01/18

Premium Rush

Ich hab mir den ja nicht sofort reingezogen. Neulich war es dann aber soweit, "Premium Rush". Hm. Tjoa. Wo soll man dashinstecken. Die Story is okaaaaaay. Aber auch schon dreissig Mal erzählt worden. Muss also was anderes tragen. Achja, der Kurier. Is nich wie bei Transporter ein Autofahrer, ist kein Berittener, nein - zeitgemäß ein Hipster Fahrradkurier. Und damit das gleich klar ist wird da mehrfach thematisiert, ohne Bremsen, starrer Gang und damit so viel cooler als alle. Tjoaaaaaa. Und sonst? Der verarschte NYPD-Cop mimt den Quotenbullen, 'türlich aufm Mountainbike und nicht fit genug. Klar. Und sonst? Chinatown und Einwanderer-Klischees. Bissl slow'mo hier bissl Raffer da. Dafür immer proper Wetterchen und eine zu dick aufgetragene Coolness. Wenn ein Film so dicke budgetiert wird dass da einigermaßen große Namen auftauchen, dann sollte das Buch schon stimmen.

Kennt eigentlich noch jemand "Die BMX-Bande"? Das Ding is ja auch kein supertragendes Geschichtchen, aber hey - jeder Spund wollte danach dringend ein BMX-Rad. Da wurden Klappräder umgeschweisst und ein bisschen auf down under gespielt. Das Teil hat eine Generation Kiddies auf 20-Zoll-Räder geholt.

Wird bei dem Hipster-Streifen nicht passieren. Blass. Worum ging's da nochmal?

Guns and Girls

Ich mag ja Fernoststreifen und Westernplots. Ich mag ja auch sehr wenn Ladies am Drücker sind. Ich mag gern überrascht werden. Das Thema Frauen und Kanonen ist ein altes. Und dementsprechend viele Streifen versuchen sich daran. So ziemlich alle haben's zitiert, verwurstet oder querverwiesen. Mit mal mehr oder weniger großem Erfolg.

Warum man dann aber ein Werk "Guns and Girls" - im Original "Guns, Girls and Gambling" nennen muss, dahinter dann aber einen derart müden vierten Aufguss parkt wird mir schleierhaft bleiben. Bisschen schade um die Zeit.

2013/01/16

No risk, no sun.

Gibt ja Leute die Arbeit als eher gehtso abstempeln. Gibt auch Leute die ohne nicht können und sich dafür aufopfern. Gibt aber sogar auch welche die echt Spass dran haben was zu machen. Ich bin irgendwo dazwischen, daneben oder was weiss ich. Ich hab da irgendwie bis jetzt nie wirklich aus Karrieregeilheit oder so entschieden. Trotzdem ist da mittlerweile was entstanden was Personaler oder Headhunter als perfekten Lebenslauf für eine verantwortungsvollere Laufbahn bewerten. Man müsse dass jetzt ausbauen und entsprechend lenken, dann würde sich da einiges bewegen lassen. Und auch einiges verdienen lassen, von erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteilen mal abgesehen. Ich mein, das macht ja anfangs noch Spass mit solchen Leuten zu reden. Dann kommt irgendwann der Spass durch und man verarscht die ein bisschen und irgendwann ist man nur noch angenervt. Warum?

Der Kram den ich mache um zu leben ist mir erst spät nach der Schule über den Weg gelaufen. Da wollte ich schon längst was anderes machen, aber das war zu dicht an dem was meine Eltern machen dran. Das wäre sicher zum Teil einfach gewesen, vielleicht wäre ich da auch gut drin geworden, aber es wäre vielleicht nicht völlig meins geworden. Deshalb ist es dann irgendwann mit erneuerbaren Energien geworden. Damals gabs noch nicht viele Möglichkeiten in dem Bereich umfassnd zu studieren. Und deshalb kamen die Leute von überall her. Da wurde tüchtig gesiebt, denn auf einmal prallten Hippie-hafte Überzeugungs-Weltretter-Mentalitäten auf alteingesessene Ingenieursrentner und Mathematiksadisten. Aber es wusste ja auch keiner so richtig wie man das angehen soll in der Bildung. Da prescht die Politik los und proklamiert ehrgeizige Ziele für die Energiewende und dann gibts da kaum jemanden der weiss wie man die Leute darauf trainiert. Und deshalb gabs zwar nen richtigen Rundumschlag in der Technik, aber im Detail etwas zu wenig Substanz. Aber das wusste damals noch keiner von uns. Mehr zufällig habe ich dann links und rechts noch Gast-Vorlesungen in den alten Ingenieursdisziplinen mitgenommen, nicht zum schlechtesten.

Und dann stolperst Du mit nem Abschluss in die Arbeitswelt. Vitamin B, Zufall, in einen Mittelständler. Entwicklungsabteilung, euphoriebeladene Truppe und vor der Krise. Mir gings gut, tolle Labore, coole Kollegen, etwas woran ich schon gearbeitet hatte. Es passte erstmal. Irgendwann kamen immer mehr Schaumschläger dazu. Denn das Mutterunternehmen wollte endlich verdienen und hat da erstmal durchstrukturiert. Ich kann das verstehen. Da lief ja auch viel falsch. Da war ein Projektleiter zum Abteilungsleiter geworden den man damit eigentlich eher bestraft hat. Er war ja viel zu sehr das technikverliebte Spielkind. Und er hat das auch selbst nicht wahrhaben wollen. Dafür aber nen Vize bekommen der, noch dazu dass er jünger war als ich, eine absolute Flachpfeife war. Das sich jemand seine Doktorarbeit zusammenklaut war damals sicher schon vorgekommen, nur wer damals schon so plump vorging sich mit wenig Aufwand erwischen zu lassen der war beileibe ein Idiot. Er wurde, wie für gewisse Dinge üblich, ordentlich nach oben gespült. Natürlich um Schäden anzurichten. Das Interessante war zu sehen wie sehr man diesen Erosionsprozess beobachten konnte. Wie die guten Indianer gingen. Wie aus Motivationsbomben so nach und nach resignierte Aussitzer wurden. So nach drei Jahren war ich da fertig. Ich hatte viel gelernt und wollte wieder zurück. In so eine kleine Bude. Mir war das zu Zeiten des Diploms nicht aufgefallen, aber diese erheblich kleinere Firma war in so vielen Dingen einfach gesünder für mich. Klar war  das Risko, dort die Türen zu machen zu müssen irgendwie immer gegeben, aber das alltägliche Frustlevel nährte sich da eher aus inhaltlichen Problemstellungen. Tests klappten nicht sofort, man fand technische Hürden, Prototypen musste überarbeitet werden. Weniger das Posten und Verantwortungen mit Eitelkeiten und Kostenstellen in Einklang stehen mussten.

Es war klar, so eine kleine Bude sollte es wieder sein. Und technisch etwas anderes. Das zu finden durfte etwas dauern. Hat es dann auch. Umziehen war und ist ja eines meiner Lieblingshobbies. Seit 2000 genau elf Umzüge in elf Jahren. Fuck Flexibiliät und so. Die nächste Firma war dann eine frisch gegründete Start-Up-Bude. So gesehen war das noch ein Stückchen mehr Risiko. Noch weniger Struktur und noch weniger Ahnung von der Materie. Dafür Gerangel zwischen den Gründern, hecheln zur nächsten Finanzierungsrunde und ein Chef der sich als hochgradig emphatiebefreit entpuppte. Der war knapp genauso alt wie ich hatte sich bis dato nur in der Theorie bewegt. Das alleine wäre völlig in Ordnung, aber wer mir keine Kompetenz zugesteht und mich bzw. meine Arbeit nicht respektiert, vielleicht sogar noch in Frage stellt, der kann nur verlieren. Mich zum Beispiel. Als ich mich im Urlaub anderweitig vorstellte mündete das in einem Abmahnungsversuch - man hatte allerdings leider übersehen dass ich mich im Urlaub befand. Das Kind war im Brunnen. Kurze Zeit später sollte eine Vergasungstechnologie aufgebaut werden, etwas was mit in meinem Erfahrungsschatz zu finden ist, man schoss eine gequälte Entschuldigung nach. Das Geheule war dann groß, man wollte mir noch alle möglichen Dinge versprechen - allein es hat sich gezeigt dass jeder der damals dort noch arbeitete mittlerweile das Weite gesucht hat. Man kann sich ein Gespür für Personalentwicklung oder Management eben nicht kaufen. Für mich wurde beiden Chefs das Töpfchen zu zeitig weggenommen, sie werden es nie oder nur auf die lange Tour lernen. (Sie haben mich übrigens vor kurzem erneut kontaktiert, ob ich nicht wolle und man hätte, könnte, blablabla)

Der ganze Ritt von dort wegzukommen war dann schon eine verdammt überlegte Kiste. Kleine Firma, andere Technologie, besseres Klima. Nun find das mal von aussen raus und mach Dir im Vorstellungsgespräch ein Bild davon. Bingo. Ein bisschen Hilfe kam vom Headhunter, der die Firma recht gut kannte und der sich eine ganze Weile mit mir bequatscht hatte. Ich würde dem sogar unterstellen, dass er verstanden hat wie ich ticke. Aber das war ja nur ein Teil der Kiste. Zum Glück passte der andere Teil auch. Verantwortung, eine Technologie an die ich glauben konnte (und es immer noch tu), ein richtiges kommerzielles Ding (es ist ja nichts gegen Forschung und Entwicklung zu sagen, aber einen Sinn muss das Ganze dann schon haben) - kurzum, eine Menge Arbeit bei einer Menge Spass.

Klar war da auch nicht alles Eitel Sonnenschein, aber das was hier schief lief konnte man angehen. Da hat mir der Kram von vorher richtig geholfen. Hier und da ein bisschen was strukturieren, an der richtigen Stelle etwas mehr Ernst als Spass, dafür den Spass dann aber auch nicht zu kurz kommen lassen. Diese kleine Bude hatte dann verdammtes Pech von zwei Kunden nicht in der vertraglich vereinbarten Form bezahlt zu werden wie man dass erwarten durfte. 18 Millionen offener Rechnung unsererseits gegen vier Millionen Aussenstände bei Lieferanten, puh... . Ist irgendwie auch eine komische Mentalität da drüben in Asien, so kindlich, so tüdelüüü. Da man aber irgendwann die Reissleine ziehen muss, ging der Laden in die Insolvenz. Ist halt blöd wenn zuviel Arbeit im operativen Geschäft ansteht, dass der strategische Part, Aquise, Kunden beackern und Märkte auftun hinten runterfällt. Das ist passiert. Ein Fehler ist ja nur dann ein Fehler und nicht zu verzeihen, wenn man nicht draus lernt.

Und damit kommen wir zu diesem "no risk, no sun" - ich kann mich jetzt entscheiden. Den Neustart als einer von ganz wenigen mitmachen. Unternehmensanteile, Verantwortung, der ganze Haufen. Oder ich geh in eine andere kleine Firma, etwas was man hanseatisch konservativ aber (oder gerade deswegen) erfolgreich nennt. Ich könnte menschlich in beidem. Aber ich glaub ich bin noch zu jung für die sichere Sache.

Und irgendwer muss es ja machen, das mit der Sonne.

2013/01/13

Ski schlägt Skateboard

Von wegen die würden den Winter über nur saufen da oben. Ich wünscht ich könnt das auch.

 

Trip-Creator

Fuck, ich geh mir schon selbst auf'n Sack.

 






So richtig falsch ist das hier gar nicht. Keine fünf Minuten und dann kannst Du da lang wo die Rehe Ihre Spuren hinterlassen. Ich möchte ohne dieses hier draussen eigentlich nicht mehr sein. Hat seine eigene Qualität. Ich muss keine U-, Strassen- oder S-Bahn fahren, nicht über Verspätungen grummeln oder mich auf zugigen Bahnhöfen rumdrücken. Und hey - ich kann hier zur Arbeit einfach eine halbe Stunde durchs Unterholz gurken. Und nein, es gibt kein schlechtes Wetter, nur....:

2013/01/11

Eine Frage der Romantik

Wenn ich so etwas lese wird mir schwer ums Herz. Und ich bin irgendwie froh, Filmprojektoren noch erlebt zu haben. Die sind irgendwie so menschlich. Die musst Du pflegen, die zicken mal rum, da ist nie einer wie der andere. Manche schnurren, manche zerreissen Dir ständig die Filme. Es ist schon ein gewisses Können dabei die Überblendungen richtig zu fahren, den Kasch im Blick zu haben, den Ton nicht zu vergessen. Ein Kino lebte von dem Können der Vorführer. Berlin war für mich auch Kino, muffige kleine dunkle Räume, diese kalte Stunde in der der Betrieb zum Leben erweckt wurde. Kühlschrank checken, Kasse, Filmspulen durchgehen, neue Werbung?, hat der Putztüp auch saubergemacht? Die ersten versprengten Ankömmlinge wollen ein Bier und die die im stressigsten Teil, zwischen Werbung, Trailern und Kundenandrang nen Milchkaffee wollen sind sowieso immer Deine Lieblinge. Irgendwann kanntest Du die zwei, drei Standard-CDs die immer beim Kino aufmachen durchnudelten in- und auswändig. Um Dich auf immer und ewig an den Geruch und das Licht zu erinnern. Mir gefielen Kinos wie das Intimes nie wirklich, kaum eine Vorführung ohne Fehler oder Schwächen, egal welcher Film lief. Lieber Kino Nord oder Blow Up. Moviemento, Eiszeit, Rollberg, ich wünsche Ihnen noch langes (über)leben. Bis sich dann eines Tages jedes Kino genauso steril wie der typische Musterbahnhof der Deutschen Bahn anführt und wir dieses Gefühl von 24 Momenten pro Wimpernschlag nur noch aus Büchern kennen werden. Aber wir kaufen ja Klamotten auch in den gleichgespülten Läden riesiger Ketten von Verkäufern die ja eigentlich alle was anderes machen. Und so wird am Ende Kino ebenfalls eine reine Konsumangelegenheit werden. Vielleicht wird dann dieses Wort auch irgendwann verschwinden - "Lichtspieltheater". Schade, das. 
  
 

Ich bin eindeutig zu alt für diese neumodische Scheisse!

Uff. So Zeug in dieses Internet reintun kann ganz schön umständlich sein. Vor allem wenn man den Kram nur auf Platten hat und dann mal mitgeschnitten, zerschnippelt und wieder zusammengefügt weil Originalaufnahme nicht mehr aufzufinden und dann noch diese Tracklist-Sache und das Timestamp-Dingens und ach... ..ich weiss jedenfalls wie jede Scheibe aussieht und wo ich sie zu stehen hab.

Ich ziehs mir vom Teller rein, ihr könnt ja hier rumklicken.

2013/01/09

Struktur: schwach

Wir haben zusammen geschwitzt, wir haben zusammen gefeiert. Wir haben 16-Stunden-Tage bei 41°C und 80% Luftfeuchte überstanden, wir haben Projekt-Manager kommen und gehen sehen. Wir haben Urschleim erklärt und Getränke am Baum der guten Geister geopfert. Wir haben Kopf geschüttelt, Lieferanten gequält, Leute eingearbeitet und andere Mentalitäten ausgehalten. Wir haben voneinander gelernt, übereinander gelacht und miteinander gearbeitet.

Und ich würde nichts falsches sagen, wenn ich behaupten würde, dass es nicht viele genauso gute da draussen gibt. Aber er ist zu schwarz für dieses Land, er ist Tamile. Und er versucht einen Job zu bekommen, gegen die Zeit, gegen die Behörde, gegen die Deadline seiner Aufenthaltserlaubnis. Und es geht hier nicht um einen McJob, es geht um einen hochqualifizierten Ingenieur in einer Branche die wie blöde nach guten Leuten sucht.

Ich schäme mich. Ich muss nicht viel dafür tun damit bei mir die Stellenangebote eintrudeln, genauer gesagt ich musste gar nichts tun. Aber dass jemand, der genauso qualifiziert ist wie ich, dem man einzig anlasten kann dass er vielleicht nicht wirklich sicher deutsch spricht, das so jemand heute in diesem Land nicht genauso behandelt wird kotzt mich an.

Personaler, Human Ressourcer, wie auch immer ihr euch nennt, es ist eine Sauerei. Hört auf den international versierten, erfahrenen und belastbaren, den pünktlichen und gründlichen Mitarbeiter in euren Ausschreibungen zu suchen, wenn in euch noch soviel Rassist steckt diesen Menschen dann nicht auch einzustellen. Es gibt Momente, da wünscht man sich lieber in den Staaten zu sein. Und das erstaunt mich dann schon sehr.

Gilles Berthoud Aspin - wenn der Arsch besser auf Leder geht

Es wird Zeit, diese Sache von vor über einem Jahr nochmal zu bewerten. Auslöser war ja die Unzufriedenheit über den Ami-Murks. Nun, wie verhält es sich mit dem Franzosen? Der Sattel kommt ja schon mit einem vergleichsweise heftigen Leder einher. Wie wird man damit Freund? Was sollte man tun, was vermeiden? Rezepte zum Sattel einfahren sind so alt wie Pferde geritten werden und so zahlreich wie es radelnde Chinesen gab.

Ich kann hier nur festhalten was für meinen am besten funktioniert hat. Zunächst macht es Sinn den Sattel zu fetten. Und nicht fünf Minuten vor der 5.000km-Tour, sondern rechtzeitig und mit Ruhe. Für die erste Ladung habe ich die Lederdecke runtergenommen, zerlegt hatte ich ihn ja eh aus Neugier. Das Leder sollte nicht kalt oder feucht sein, einfach vorher in die Sonne oder auf die Heizung legen und etwas aufwärmen lassen. Das Leder ist grundsätzlich recht trocken, es wird ziemlich saugfähig sein. Trotzdem sollte man anfänglich ein dünnflüssiges Fett bevorzugen, dieses ebenfalls leicht angewärmt. Auftragen tu ich ich das bevorzugt mit ner alten Zahnbürste. Und zwar auf Ober- und Unterseite. Hier gehen die meinungen auseinander - was mir aber Wurscht ist, schliesslich sind 7mm starkes Leder zu fetten. Beim ersten mal habe ich das Leder dann zwei, drei Tage ruhen lassen. Bevor ich es mit einer Heissluftpistole auf der niedrigsten Heizstufe sanft überblasen habe. Das wärmt das Teil ordentlich durch und transportiert das Fett in tiefere Hautschichten. Danach habe ich wieder gefettet. Nur von oben, aber reichlich. Das ganze dann vielleicht sechs oder siebenmal, man merkt es sehr gut wieviel aufgenommen wird und wann eine gesunde Sättigung erreicht ist.

Dann heisst es fahren, fahren fahren. Und ich hab mich nicht beschwert. Kein Aua, kein Wäh. Und auch keine Labbrigkeit. Nach der größten zusammenhängenden Tour wurde einmal nachgefettet, aber das ist im wesentlichen den Regentagen und der Benutzung zuzuschreiben. Er ist jetzt nachgiebig dass er sich entspannt fährt und immer noch robust genug um das auch lange zu tun.

Man darf es einfach nicht überstürzen, dann wird man's wie ein Cowboy machen können - den Sattel mit aufs nächste Pferd nehmen.

2013/01/04

Frühjahrsputz

Ich hab hier mal im Hintergrund aufgeräumt. Vorne bleibt das alles erstmal so - ich würds genauso wieder aussehen lassen. Wer hier grobe Schnitzer findet darf die gerne melden, ich hab da recht ungekonnt im Template rumgewuselt. Ich will mich da aber auch nicht zu sehr einmischen, wichtig ist was vorne raus kommt. Und wenn Google böse wird und das zu sehr nervig wird auf blogspot rumzumachen zieh ich das Ding hier ab und pflanz nen neuen Baum.

Wie Tchibo den Osten eroberte

Es war einmal..... eine Kaffeebude die eine grooooßen Markt dazubekam, quasi über Nacht. Sie hieß Tchibo und er hieß DDR.

Irgendwie tauchten diese Teile an jeder Ecke auf. jedes Kind pappte sich damals zwei, drei, zehn solcher Aufkleber auf das Mifa-Rad und hoffte heimlich ein bisschen darauf einen der zehn (oder waren es elf?) Mercedes 190 zu gewinnen. das war der Deal - papp dir einen dieser gelben runden Sticker irgendwo sichtbar hin und gewinne einen Mercedes! Hallelujah, Briefkästen, Bollerwagen, Trabbis ... irgendwie wurde alles beklebt was nur irgendwo für alle sichtbar war. Keine schlechte Werbeidee. Jeder wusste das derjenige der dieses "Oh, frische Bohnen!" spazierentrug vielleicht bald mit einem Benz rumfuhr. Ich habe nie mitbekommen ob die Autos wirklich verlost wurden, aber gefühlt waren die gelben runden Aufkleber noch Jahre später auf jedem Dorf, Pferdewagen oder Schulhof zu sehen. Verblichen zwar aber mahnend - "hey, wir haben Euch so richtig schön instrumentalisiert und ihr habt euch gefreut wie sonstewas. Ihr habt gedacht ihr könnt n Auto gewinnen, theoretisch schon. Aber viel wichtiger - eure Oma trinkt jetzt den richtigen Kaffee.".

So richtig viel mach ich mir nicht auf diesem Kaffee, wenn dann genieß ich was besseres oder Tee, aber eine tolle Lehrstunde in Sachen Marketing war es damals allemal. Und die Benz sind bestimmt schon verschrottet oder in Afrika zerbastelt worden.

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2013/01/02

Account Scheduled for Deletion

2013, gute Vorsätze hin oder her - man kann ja mal aufräumen. 2012, war nicht viel los hier - 'tschuldigung. Das lag wahrscheinlich daran, dass ich viel unterwegs war. Mehr auf dem Fahrrad gesessen als über das Fahrrad geschrieben. Mehr gereist als über das Reisen geschrieben. Mehr gearbeitet als über das Arbeiten geschrieben. Ich muss mich dafür nicht rechtfertigen, noch muss ich mir solche großen Gedanken machen wie Ronny. Ich muss einfach mal ausmisten und sortieren. Und dann ab und zu wieder was in die Tasten klimpern.
 Aber vorher ausmisten. In 14 Tagen hat Herr Zuckerberg ein wenig mehr Platz auf seinen Servern und ein deaktiviertes Profil weniger in der Statistik.

Magura HS33 - Butterschrauben und Käsenippel

Nein. Wir stellen jetzt mal nicht die Scheibenbremsenfrage. Glaubenskriege bitte draussen bleiben. Ich fahre mit HS33 EVO aus 2008 am Reiserad. Das ist bisher alles superprima ausreichend und auch nicht so verschleissfördernd wie manch einer predigt. Ausserdem isses ne gute Bremse. Wenn da nicht diese grottigen Details wären. Da kannst Du ne hydraulische Felgenbremse für nen dreistelligen Eurobetrag erwerben und dann packen die dem Stück Schrauben bei, mit denen man in der Volkswirtschaft nicht mal Luftschlösser montiert hätte. Ehrlich - die Flachkopfschraube zur Befestigung der EVO-Adapter ist ein Witz. Die ist, gerade falls man unterwegs mal da ran muss und nicht superduper Werkstattbedingungen hat, extrem schnell verschlissen weil ihre Inbustiefe etwa nur halb soviel wie bei einer herkömmlichen Schraube beträgt. Das enttäuscht.
Und lässt einen die Dinger rausschmeissen und nicht gegen die unverschämt teuren Ersatzschrauben von Magura ersetzen, sondern gegen V2A Schrauben nebst V4A-U-Scheiben. Bei den Teilen vergniddelt nix so schnell wie beim Orginalspielzeug.
Wo wir zum zweiten Schwachpunkt kommen - der roten TPA-Bremsbelagsnachstellrad. Das Rad ist eine Mutter. Aus Kunstsoff. In dieser Mutter steckt eine kleine Gewindestange die den Bremskolben "vorspannt". So weit ja ganz okay. Aber auch hier - warum Kunststoff? Wenn die Teile ne Weile in Benutzung sind sehen die versifft und zerkratzt aus und sind nicht wirklich griffig, sollte mal etwas Öl oder Fett an den Fingern sein (kommt ja beim Bauen mal vor). Noch viel nerviger ist es, sollte man mal die Nachstellung einen Tick zu weit gedreht haben und dabei die Gewindestange aus dem Rädchen oder auf dessen letzten Gewindegang gekommen sein - gute Nacht. Das Gewinde war dann mal. Und genau dann wenn man natürlich kein Ersatzrädchen dabei hat (ein Schelm der Arges dabei denkt, dass auch diese vom Hersteller in einem nicht billigen Ersatzteilset angeboten werden) kann man die Bremsbeläge nicht nachstellen. Man hat dann gerade unterwegs mal wieder die Arschkarte gezogen. Und sucht nach einer besseren Lösung. Die könnte so aussehen - Verstellrädchen aus Aluminium. Gibts von Chorrillas. Links die Magura-Kunstoffteilchen, rechts die Alternative: