2023/09/19

'cause I don't like myself

Zwei Begegnungen, zwei Menschen - und dann liegst du da nachts und heulst. Beide haben dahin gefragt wo in mir irgendwann etwas kaputt gegangen ist. Ob ich nicht dankbar gewesen sei nach dem Unfall vor dem TransAm damals. Und wie jemand als Kind die Tage auf einer Intensivstation erlebt hat, isoliert, schuldig gefühlt für die abzuschirmende Ansteckgefahr.

Beides führt zwei eigene Fäden aus unterschiedlichen Jahrzehnten zusammen. 

Ich war glaube 8 Jahre alt und sollte einmal an einem Wochenende meine Spielsachen und Schreibtisch aufräumen - was ich ungern tun wollte, wie Kinder halt so sind. Die Ansage war, dass ich vorher nicht zum Spielen raus dürfe. Ich habe da geschmollt. Über das Wochenende habe ich Bauchschmerzen bekommen. Das wurde von meinen Eltern abgetan, dass ich nur simulieren würde um nicht aufräumen zu müssen. Letztlich wurden die immer schlimmer. Die am Sonntagabend gerufene Ärztin hat den Krankenwagen gerufen und ich wurde ins Krankenhaus gebracht, ab in den OP - Blinddarm, nicht entzündet, sondern Durchbruch. Also vier Tage Intensiv, Schläuche im Bauch, das ganze Programm. 

Meine Mutter meinte zwar Jahre später dass sie sich da im nachinein Vorwürfe gemacht hätte - ich habe aber nie eine empathische Reaktion, kein in-den-Arm-nehmen oder Entschuldigung darüber erfahren und gespürt. Ich habe da aber ein ganzes Stück verinnerlicht, dass meine Schmerzen nicht relevant sind. Und das die niemanden berühren. Als ich den schweren Unfall hatte, habe ich nicht gesehen, wie sehr das die Menschen um mich mitgenommen hat. Ich habe das alles nie gelernt. Und das bringt mich gerade wieder zum heulen.

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