2007/10/26

lower your eyelids to die with the sun

der moment wenn dir bewusst wird, das das was du siehst sich auch so anfühlt wie es aussieht, der schatten langsam näher kommt, die wärme, die letzten strahlen viel stärker wahrgenommen als sie eigentlich waren. aber du verweilst, siehst, oder vielmehr bist gast, gast eines schauspiels, einer inszenierung die jedes mal extra für dich stattfindet aber du hast selten die zeit sie wahrzunehmen. du bleibst stumm sitzen und versuchst dich zu erinnern, siehst ja noch den widerschein über dir, aber es ist nichts da, was bis zu dir dringt. die regunglosigkeit macht es spannend, du beginnst zu fühlen wie die muskeln auskühlen, versuchst sie ganz bewusst nicht anzuspannen, tust es aber schliesslich doch um dann zu merken das der letzte akt vorüber ist. das ist vergleichbar mit den unzähligen filmen in fast leeren kinos zu denen du die ganze welt hättest einladen wollen. du sitzt da, tauchst langsam auf und kannst dich so garnicht mit dem gedanken an licht und realität anfreunden. aber es sind diese epischen momente der sich streckenden zeit die dir die zeit geben zu sein. es ist das rennen durch gefrorene luft, wenn du dann anhälst und die restliche luftfeuchtigkeit auf deiner haut langsam anfängt wehzutun, merkst du das du dem absoluten nullpunkt ein kleines stück näher bist. doch du bist noch ganze 273 kelvin entfernt, wenn dir das jetzt schon so überwältigend erscheint, wieviel gibt es dann noch wahrzunehmen? wenn es sogar dem blatt zu kalt ist sich vom zweig zu lösen, die ganze welt innehält?

genau dann kommt von irgendwoher dieser klang, anfangs kaum wahrnehmbar, immer klarer werdende strukturen die keine sind - aber passen, nicht aufdringlich, einfach da sind, als vierte dimension an stelle der zeit. wie die bilder auf den mirror lakes früh morgens in dieser kälte die erst der tee aus den knochen getrieben hat. diese bilder sind. fühlbar. lower your eyelids to see whats inside

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